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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnturm_in_Nagoya_3527117.html

10.04.2014

Das Prinzip Kaninchenstall

Wohnturm in Nagoya


Wohnturm statt Minihaus: In der 2,3-Millionen-Einwohner-Metropole Nagoya hat der Architekt und Hochschullehrer Hideaki Takayanagi (Tokio) einen recht schlichten Betonturm ins urbane Wirrwarr gebaut.

Dass Grundstücke immer teurer werden, lässt sich besonders an diesem Projekt gut ablesen. Zwischen der primär bis fünfgeschossigen Umgebungsbebauung musste der Architekt zehn Stockwerke in die Höhe gehen. Dabei kam es Takayanagi besonders darauf an, ein allzu monotones Fassadenbild zu vermeiden – eine Herausforderung, der er mit der unregelmäßigen Anordnung von Fenstern, Variationen von Balkonen und Brüstungen sowie einem außenliegenden  Treppenhaus begegnete.

„Vertical Cityscape“ lautet sein Konzept für das Projekt Tashiro 71. Die Zahl steht dabei für die Anzahl der Fenster in dem Wohnkomplex, der zehn Wohnungen drei verschiedener Typen auf zehn Etagen beherbergt – sieben Fenster für eine Wohnung also. Fallstudien zur Nutzung der Fensterbereiche im Innenraum führen bei Takayanagi zu der Erwartung, dass die Fassade nach außen hin durch das Leben der Bewohner und deren Bespielung der Fensterbereiche lebendig wird. Fensterbänke und Schreibtische aus Holz ergänzen die Brüstungen innen je nach Höhe. Ein Stück weit choreographieren sie das Handeln der Nutzer. Den Entwerfer selbst erinnert dieses Konzept an „Kaninchenställe“.

Die urbane Umgebung seines Neubaus bezeichnet der Architekt als „natürliches Durcheinander“: ein baulicher Mischmasch aus Wohnhäusern, in dem sich auf quadratischen Grundrissen errichtete Einfamilienhäuser mit flach geneigten Walmdächern und mehrgeschossige Apartmentblöcke abwechseln. Trotz seiner Größe fügt sich Takayanagis grauer Turm darin ein, ohne besonders hervorzustechen.

Fotos: Takumi Ota


Zum Thema:

Auch nicht monoton: Wohnhaus in Nagoya im Baunetz Wissen


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