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27.03.2014
Turnen im Wald
Sporthalle am Rand von Brüssel
Bewegung soll Freude machen, und entgegen des Eindrucks, den hochgezüchtete Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele machen, braucht es dafür nicht viel. Ein kleines Wäldchen, etwas Gefälle, ein wenig Beton, Holz, Glas und Stahl und fertig ist die kleine Sporthalle am Rande von Brüssel. Yves Malysse und Kiki Verbeeck vom Büro URA (Brüssel) haben das Gebäude entworfen, nach dessen Raumerlebnis sich zumindest Architekten schon als Kinder gesehnt haben dürften.
Der Entwurf von Malysse und Verbeeck ist alles andere als banal, er spielt gekonnt mit mit den minimalistischen Zutaten. So betritt man die Halle nicht ebenerdig, sondern im Obergeschoss, um dann über eine großzügige, sich verbreiternde Treppe das Spielfeld zu betreten. So ergibt sich trotz des geringen Ausmaß der Halle eine tribühnenartige Situation, auf der die Schüler auf ihren nächsten Spieleinsatz warten können.
Die Konstruktion der Halle ist ebenso minimal wie die architektonischen Mittel. Eine zweischalige Betonwand umfasst das Gebäude auf zwei Seiten, darauf setzt eine Stahlkonstruktion auf, deren Glas- und Alublechfassade wiederum von Rahmen aus Kiefernholz getragen werden. Mit der Positionierung von geschlossenen und offenen Fassadenflächen im unteren und oberen Teil sorgen die Architekten für eine weitere kleine Abwechslung im Raumerleben, eröffnen sich doch so ganz unterschiedliche Perspektiven auf den Wald. Gekostet hat die Halle bei 540 Quadratmetern knapp 700.000 Euro. (sb)
Fotos: Filip Dujardin
Zum Thema:
Künstlerische Arbeiten von dem belgischen Fotografen Filip Dujardin und anderen in der BAUNETZWOCHE#349 „Fictional Buildings“
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