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21.03.2014
Future Living
Bücher im BauNetz
Während in Berlin und anderswo der Bedarf an kleinen Wohnungen für Singles steigt, sucht man in Japan nach einem anderen Umgang mit dem demografischen Wandel. Minimales Wohnen ist in Tokio kein Experiment, sondern Alltag. Nach ihrem ersten Buch „Kleine Häuser“ (2011) zeigt die Autorin und Japan-Spezialistin Claudia Hildner nun in einem zweiten Band neue japanische Wohnmodelle, die vor allem die Gemeinschaft fokussieren. „Future Living“ konzentriert sich dabei nicht auf Einfamilienhäuser, sondern auf neue Gebäude als flexible Form des Zusammenlebens.
Vorgestellt werden 25 Projekte der letzten Jahre aus Japan, die Antworten auf die Frage nach neuen Wohnformen geben. Die Architekten entwickeln Lösungen, in denen die Bewohner zusammenleben, ohne sich zu viel Nähe aufzuzwingen. Die Wohnungstypen und ihre Anordnung erlauben vielfältige Lebensmodelle. Besonders spannend ist dabei der Umgang mit den Zwischenräumen, mit denen ein gradueller Übergang vom öffentlichen zum privaten Raum möglich wird – eine Art zu bauen, die auch die westliche Wohnarchitektur revolutionieren könnte. Veranschaulicht werden diese neuen Formen an Beispielen von Shigerun Ban, Sou Foujimoto oder SANAA, aber auch von jungen unbekannteren Architekten wie Ikimono Architects, Hiroshi Nakamura und Go Hasegawa. Ergänzt wird diese Sammlung durch einen Essay über kulturelle Aspekte des gemeinschaftlichen Wohnens in Japan seit dem 17. Jahrhundert, geschrieben von der Münchner Japanologin Evelyn Schulz. „Future Living“ schafft dadurch nicht nur einen Blick nach vorn, sondern auch zurück – schließlich gibt es „keine Zukunft ohne Vergangenheit“. (jk)
Future Living.
Gemeinschaftliches Wohnen in Japan
Claudia Hildner
Birkhäuser Verlag, November 2013
Softcover, 160 Seiten
39,95 Euro
www.birkhauser.de
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