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20.03.2014
Hängende Gärten, platonische Körper
Wettbewerb für Wohnhochhaus in Lima
Ein schönes Grundstück in bester Parklage, nicht weit vom Meer entfernt, aber eben nicht in der ersten Reihe? Da bietet sich ein Wohnhochhaus als Typologie förmlich an. Der Ort: die Hauptstadt des Anden-Staates Peru, wo jetzt ein internationaler Wettbewerb erste Ergebnisse brachte. Statt eines eindeutigen Gewinners wurden fünf Finalisten bestimmt und zahlreiche Anerkennungen vergeben, deren Ideen der Investor jetzt nach Belieben aufgreifen kann. Der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag, der Platonian Tower des Berliner Architekten Tammo Prinz, blieb ohne Preis.
Auffällig ist, wie sehr sich die Entwürfe der Finalisten ähneln, fast so, als ob sie alle einer ähnlichen Vorstellung folgen, wie ein zeitgenössisches tropisches Wohnhochhaus auszusehen hat. Anstatt nämlich auf abgeschlossene Fassaden und Klimaanlagen zu setzen, wie es noch vor wenigen Jahren üblich war, verfügen alle Wohnungen über tiefe Balkone, die auch im 25. Stock ein Leben im Freien ermöglichen. Die Formensprache der Entwürfe ist allerdings eher konservativ: Geschoss wird auf Geschoss gestapelt – bis auf einige Rücksprünge und Einschnitte gibt es kaum Abwechslung.
Ganz anders hingegen der Entwurf von Tammo Prinz, der statt Stockwerken platonische Körper, genauer Kuben und Dodekaeder, arrangiert. Deren Kanten sind als massives Betontragwerk gedacht, so dass das Innere von Stützen weitgehend befreit wäre. Im Stadtraum bekommt das Hochhaus so eine skulpturale Präsenz, die seine wahre Größe verschleiert. Auf Straßenniveau sieht Prinz außerdem noch einen versunkenen Platz vor, der mit seinen Amphitheater-artigen Stufen als Bühne im öffentlichen Raum dienen könnte. (sb)
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