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12.03.2014
Rem Koolhaas geht ins Detail
Biennale: Teilnehmer und Themen in Berlin vorgestellt
Rem Koolhaas war heute in Berlin: Am Morgen hat er auf einer Pressekonferenz in der italienischen Botschaft zusammen mit dem Biennale-Präsidenten Paolo Baratta die Teilnehmer der 14. Architekturbiennale bekannt gegeben. Anders als bei der letzten Biennale von David Chipperfield sind in diesem Jahr kaum praktizierende Architekten, sondern Theoretiker, Wissenschaftler, Fotografen und Künstler eingeladen – ein geballtes Potential an Wissen, Kunst und Abstraktion.
Koolhaas mischt die offizielle Versammlung mit etwas Zynismus und Humor auf. „Die Weltgeschichte wäre ohne den Balkon sicher ganz anderes verlaufen“, meint der 69-Jährige und sorgt damit für Lachen im Saal. Seine Ausstellung „Elements of Architecture“ im ehemaligen italienischen Pavillon in den Giardini kuratiert er zusammen mit AMO, Harvard Graduate School of Design, Stephan Trüby und Manfredo di Robilant. Hier geht es um Details: Decken, Böden, Wände und Fenster, aber auch um Treppen, die im Laufe des letzten Jahrhunderts in Form von Rolltreppen zu Maschinen geworden sind. Auch Fahrstühle, Türen und Toiletten sollen im Fokus stehen. Jedem Raum im Zentralpavillon wird ein Element zugeordnet, zuständig für die Bespielung sind ausgewählte Experten:
- Arup
- Tom Avermaete mit der TU Delft
- Claudi Cornaz
- Keller Easterling
- Università IUAV di Venezia
- MIT SENSEable Cities Lab
- Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie
- Claude Parent
- Alejandro Zaera Polo mit Princeton
- Davide Rapp
- Shenzhen Hong Kong Biennale of Urbanism and Architecture
- Sobinco
- Wolfgang Tillmans
- Hans Werlemann
In der Cordiere im Arsenale werden 40 Projekte aus ehemaligen und heutigen italienischen Hoheitsgebieten ausgestellt, die unter dem Titel „Monditalia“ nach ihren geographischen Koordinaten sortiert sind. Die Idee kam dem Team von Koolhaas durch eine Karte Italiens aus dem 3. Jahrhundert, die als langer abstrakter Streifen gezeichnet wurde: Sie passt perfekt in die 400 Meter langen Ausstellunghallen. Von den Alpen bis nach Afrika spannt sich ein vielversprechendes Programm, das je zur Hälfte von italienischen und internationalen Kuratoren bespielt wird, u.a. mit:
- Giovanna Silva: „Nightswimming: Discotheques in Italy from the 1960s until now“
- Martino Stierli: „The Architecture of Hedonism – Three Villas on the Isle of Capri“
- William McLean und Niklas Maak: „Antonioni's Villa“
- Bas Princen: „Room of Peace (Siena)“
- Rem Koolhaas, AMO, Charlie Koolhaas, Manuel Orazi: „Biblioteca Laurenziana“
- Beatriz Colomina, Ignacio G. Galán, Anna-Maria Meister und Federica Vannucchi: „Radical Pedagogies. Action-Reaction-Interaction“
- Armin Linke: „Alps“
Auch die Beiträge der einzelnen Nationen, die wir bereits zum Teil schon vergangenen Donnerstag vorgestellt haben, stehen jetzt alle endgültig fest. Insgesamt 65 Länder, also zehn mehr als 2012, werden in den historischen Pavillonbauten in den Giardini, im Arsenal und in der Altstadt von Venedig ihre Beiträge unter dem Titel „Absorbing Modernity: 1914–2014“ zeigen.
Elf Nationen sind 2014 zum ersten Mal auf der Architekturbiennale mit dabei: Aserbaidschan, Elfenbeinküste, Costa Rica, die Dominikanische Republik, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien, Kenia , Marokko, Mosambik, Neuseeland und die Türkei. Ein tri-nationaler Beitrag kommt aus Montenegro: Die slowenischen Architekten Sadar+ Vuga, das Schweizer Büro HFF Architekten und der Berliner Verlag Ruby Press, Nebojša Adžić und Dijana Vucinic kuratieren den Beitrag im Palazzo Malipieor unter dem Motto „Yugo-Ruins are Potentials“.
Auch die deutschen Kuratoren haben kurz ihren Beitrag „Bungalow Germania“ vorgestellt. Warum das ganze Land ein Bungalow ist, erklären Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis morgen in einem Interview.
Die BauNetz Berichterstattung zur Biennale 2014 wird unterstützt von GROHE .
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Modell vom Biennale-Pavillon in den Giardini
Absorbing Modernity 1914
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