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06.02.2014
Für Elise
Archäologische Vitrine in Aachen von kadawittfeld
Hier trifft Preußen auf Karl den Großen: Der Aachener Elisengarten ist eine Parkanlage in Sichtweite des Kaiserdoms, die 1852-54 von Peter Joseph Lenné angelegt wurde. 2009 gewann das Aachener Büro kadawittfeldarchitektur einen Wettbewerb für die Gestaltung einer „archäologischen Vitrine“ ebendort, die kürzlich fertig gestellt wurde. Sie dient als Einhausung für im Elisengarten entdeckte Funde aus rund 5.000 Jahren Siedlungsgeschichte.
Die Besonderheit dieser Fundstelle liegt in der Schichtung von verschiedenen Siedlungsstrukturen aus mehreren Epochen der Aachener Stadtgeschichte. Diese außergewöhnliche Überlagerung haben die Architekten in der Gestaltung des Pavillons aufgegriffen: Die äußere Hülle besteht aus zwei Schichten sich diagonal überlagernder Edelstahlprofile. Der Zwischenraum zwischen dieser offenen Hülle und der eigentlichen gläsernen Einhausung der Fundstelle lädt den Besucher ein, vom Weg durch den Park abzuschweifen und so die archäologischen Funde zu erkunden. Die transparente und reduzierte Konstruktion entspricht dabei nicht nur den Erfordernissen des Bauens auf dem Grabungsfeld und den klimatischen Anforderungen der Fundstelle, sondern ermöglicht auch die behutsame Integration des Baukörpers in eine der beliebtesten Parkanlagen Aachens.
Die Architekten wollen mit dem Pavillon als gezielte bauliche Intervention im städtischen Raum die historischen Wurzeln Aachens sichtbar machen. Er fügt sich als ergänzender Baustein in die Reihe der „Archäologischen Fenster“ und bildet eine Station der „Route Charlemagne“, die auf den Spuren Karls des Großen zu den historisch bedeutenden Orten der Stadt führt.
Fotos: Jörg Hempel, Jens Kirchner
Video:
Eminent Architects: kadawittfeldarchitektur (Video by BauNetz)
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