In Stuttgart-Untertürkheim liegt nicht nur das Stammwerk der Daimler AG, sondern auch das Lindenschulzenturm, das einem ganzen Stadtteil den Namen gab: Lindenschulviertel. Das Schulzentrum, bestehend aus der Linden-Realschule und dem Wirtemberg-Gymnasium, setzt sich aus einem Ensemble verschiedener Gebäude aus unterschiedlichen Epochen zusammen. Prägend sind mächtige Schulhäuser aus der Gründerzeit und der Schulpark mit altem Linden-Baumbestand.

Im November wurde nun ein freistehender Neubau direkt am Ufer eines Neckar-Nebenarms eröffnet. Der Entwurf stammt von dem Stuttgarter Büro Kamm Architekten. Mit einer Mensa, zusätzlichen Gruppenräumen und großer Dachterrasse trägt er dazu bei, den Schulcampus zu einem Ganztages-Aufenthaltsort auszubauen. Ergänzt wird der Neubau durch den neuen direkten Übergang zum Bestand mit überdachter Außentreppe.

Die freie Form des Gebäudes mit einem Gegenschwung ist das Pendant zu einer bereits früher errichteten Mensa aus den 90er Jahren. Die bauchige, sichtbar gelassene Holzfassade soll an ein Hausboot im Wasser erinnern. Die verwendeten natürlichen Materialien mit viel heimischem Holz auch im Innenausbau sollen eine freundliche Atmosphäre bieten.

Das sehr knapp an die Uferkante gesetzte, zweigeschossige neue Gebäude fasst auf etwa 2.000 Quadratmetern Bruttofläche mehrere Funktionsbereiche zusammen. Im Erdgeschoss sind Räume für die Realschule, im Obergeschoss solche für das Gymnasium untergebracht. Beide Bereiche sind eigenständig über das gemeinsame Treppenhaus erschließbar.

Die einfache Tragkonstruktion besteht aus massiven Beton-Wandschotten und Decken ohne Unterzüge und trägt erheblich zu den wirtschaftlichen Baukosten bei.

Fotos: Brigida Gonzalez, Stuttgart

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