Als „Heldentat“ bezeichnen KOZ architectes aus Paris ihren Komplex mit Sozialbauwohnungen im 18. Arrondissement im Norden der Stadt: Das Haus ist zu 100 Prozent aus Holz gebaut, was die Architekten in einem Land, in dem das Baurecht sowie die Baugewohnheiten auf Beton ausgerichtet seien, als schwieriges Unterfangen bezeichnen.

Dennoch ist es ihnen gelungen – noch dazu in einem schwierigen Umfeld. Der alte Arbeiterbezirk weist viel marode Bausubstanz auf, die aber wegen des historischen Straßenbilds nicht einfach abgerissen werden darf. Darauf reagierten die Architekten, die sich von dem Eindruck leiten ließen, dass hier ein dichtes und lebendiges soziales Leben stattgefunden haben muss, mit zwei Ideen: Sie schufen einen großen, nach Süden offenen Garten und verwandelten das existierende Gebäude an der Straße vollständig nach den Anforderungen modernen Wohnens. Zur Straße gibt sich das Haus steinern und streng, zum Garten jedoch – als reiner Holzbau mit vorspringenden Balkonen – aufgelockert und einladend. Ein hoher Durchgang vermittelt zwischen der Straße und dem grünen Inneren des Komplexes.

Durch die unterschiedliche Tiefe der Balkone entstanden in allen Wohnungen individuelle Grundrisse. Sie lassen ganz verschiedene Nutzungen zu, so dass aus einem Schlafzimmer auch ein Arbeits- oder Sportraum werden kann. Durch kleine Höfe schafften die Architekten es, auch im Erdgeschoss Tageslicht in die Bäder zu leiten.

Ein holzgedeckter Pfad schlängelt sich durch den Garten mit Bäumen und Wildblumen, den die Architekten als Open-Air-Raum für die Hausgemeinschaft bezeichnen.

Fotos: Cécile Septet

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