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07.01.2014
Mode am Bahnhof
Wettbewerb im Tessin entschieden
Im südlichsten Zipfel des Tessin, unmittelbar an der Grenze zu Italien, liegt die 8.000-Seelen-Gemeinde Chiasso. Einst Vorort der italienischen Nachbarstadt Como, wurde Chiasso mit seinem Rangierbahnhof dank der Eisenbahn im 19. Jahrhundert zu einer wichtigen Grenzstadt. Doch seit 2004 hat der Bahnhof einen Großteil seiner Fernverkehrsverbindungen verloren.
Nun plant die Gemeinde, das Areal rund um den Bahnhof umzugestalten und wiederzubeleben. Den dazu ausgelobten internationalen Wettbewerb haben die italienischen Architekten ACPV Antonio Citterio Patricia Viel & Partners zusammen mit C+S Architects (beide Mailand) gewonnen.
Das Team schlägt für das neue Zentrum eine „weiche Stadtgestaltung“ vor, die zwischen den bestehenden Gebäuden, die im wesentlichen beibehalten werden sollen, und dem Neubau für zwei Modeschulen vermitteln und verbinden will. Wie eine Art „urban hub“ dient der Neubau einerseits als Scharnier zwischen Innenstadt und dem Bahnhofsgebiet, aber auch als metaphorische Verbindung zwischen Kultur und Alltag des Modedesigns. Aus diesem Grund haben die Architekten offene und transparente Volumen entworfen, die Gewerbe- und Kulturprogramme sowie die Räume für die Kunst- und Handwerksschule des Mode-Designs und die Hohe Schule der Mode aufnehmen sollen.
Die Jury lobt das Projekt als die für den Kontext beste Lösung und schätzt vor allem die Grundriss-Struktur des neuen Schulkomplexes. Unter den vier Finalisten waren außerdem das Team AZPML Alejandro Zaera-Polo & Maider Llaguno Architecture (London, Barcelona, Zürich, Princeton) und die Schweizer Architekten Mario Botta sowie Durisch + Nolli. Letztere haben in dem Grenzort Chiasso bereits eine ähnlich transparente Architektur gebaut: 2005 wurde dort das von ihnen entworfene m.a.x. Museum für zeitgenössische Kunst eingeweiht.
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