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18.11.2013
Heimspiel
Zaha Hadid soll Parlament in Bagdad bauen
Eigentlich ist es keine Überraschung, dass am Ende doch Zaha Hadid den Zuschlag für das neue Parlamentsgebäude in Bagdad erhalten hat – obwohl die aus dem Irak stammende Star-Architektin den Wettbewerb gar nicht gewonnen hatte. Großes Pech also für das Londoner Büro Assemblage, das Anfang des Jahres mit seinem Siegerentwurf das Verfahren für sich entscheiden konnte.
Geplant wird das neue Parlamentsgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Al Muthana, der bereits seit über zehn Jahren ungenutzt ist. Saddam Hussein hatte auf dem 50 Hektar großen Areal einst den Bau einer riesigen Moschee initiiert; der Einmarsch der US-Truppen im Jahr 2003 bedeutete das Ende für dieses Bauvorhaben – die bereits errichteten Pfeiler werden bis auf wenige Ausnahmen abgerissen.
Nachdem man sich im Irak nun vergangene Woche für Hadid als Architektin des Parlamentsgebäudes entschieden hat, stellt sich also die Frage: Warum haben 100 eingeladene Teilnehmer und das Royal Institute of British Architecture als Wettbewerbsbetreuer und -auslober die ganze Wettbewerbsfarce überhaupt auf sich genommen? Immerhin: Assemblage wurde das Preisgeld von 250.000 Dollar ausgezahlt, Zaha Hadid Architects wird nun den Prestigebau mit einer Bausumme von 630 Millionen Pfund realisieren.
Und die „Queen of Blobs“ plant noch mehr Ikonen für die irakische Regierung. Neben dem dynamisch verformten Turm für das neue Hauptquartier der Central Bank in Bagdad soll sie Gerüchten zufolge auch das irakische Nationalmuseum bauen – klare Heimspiele also.
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Zaha Hadid: Headquarter der Central Bank of Iraq
Flughafengelände Al Muthana in Bagdad
Siegerentwurf von Assemblage