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07.11.2013
Philosophie des Verschwindens
Teehaus aus Beton in China
Was haben Großbritannien, Ostfriesland und China gemeinsam? Alle pflegen bis heute die Tradition der Teezeremonie. Die chinesische Teekultur gilt dabei als die älteste ihrer Art – besonders interessant also, wie die junge Architektengeneration neue Räume für diese alte Kultur gestaltet. Das chinesische Büro archiplein (Shanghai) hat im Jiuhua-Gebirge in der Provinz Anhui ein Teehaus aus Beton realisiert.
Der Ort ist für seine schöne Landschaft und vielen Tempel berühmt. Das Tianzhoushan-Teehaus liegt an einem See inmitten der vier heiligen Berge des chinesischen Buddhismus. Die Architekten wollten einen besonderen Bezug zwischen dem Gebäude und der umliegenden Natur herstellen und haben sich für den Entwurf des zeitgenössischen Baus von der traditionellen chinesischen Malerei inspirieren lassen. Bei dieser sind Architektur und Natur nicht zwei getrennte Systeme, sondern verbinden sich zu einer Komposition.
Das etwa 1.000 Quadratmeter große Teehaus reproduziert die natürlichen Formen auf eine abstrakte Art und folgt der Bewegung der Landschaft. Für diese spezielle Situation haben die Architekten eine „Philosophie des Verschwindens“ entwickelt: Das Gebäude vervollständigt die Kontinuität der vorhandenen Topographie. Die Räume und Wege in dem Gebäude inszenieren diese, während die verschieden großen Fensterquadrate die Landschaft einrahmen. Der reduzierte Einsatz der Materialien, die rauen Betonwände und der Blick über das Wasser geben dem Neubau einen kontemplativen Charakter. Hier kann man auf einfachen Holzstühlen sitzen und seinen Tee trinken.
Fotos: Frédéric Henriques
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