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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kirchenumgestaltung_von_Peter_Krebs_bei_Karlsruhe_3337465.html

09.10.2013

Wechselnde Farbigkeit

Kirchenumgestaltung von Peter Krebs bei Karlsruhe


Puristische Härte wird zu schlichter Freundlichkeit. Das Büro für Architektur von Peter Krebs hat in dem baden-württembergischen 2000-Seelen-Stadtteil Menzingen in Kraichtal eine evangelische Kirche saniert und den Innenraum neu gestaltet. Die Umgestaltung zeigt, wie mit einigen wenigen Eingriffen aus einem karg wirkenden Gotteshaus aus dem Jahr 1848 ein heller, moderne Raum werden konnte.

Der Karlsruher Architekt hat sich auf dem Gebiet der Kirchenraum- und Gemeindehausgestaltung bereits einen Namen gemacht: etwa mit dem Umbau einer Pfarrkirche in Mögglingen oder dem Neubau des katholischen Gemeindehauses in Riedlingen/Donau. Stets zeichnen sich seine Projekte durch eine besondere Altargestaltung aus. So auch im der Gemeinde Menzingen.

Der neue, von den Seiten gelöste, Altarbereich aus Kalksandsteinplatten und -blöcken wirkt wie ein steinernes Bodenrelief. Der Altar selbst besteht aus geschichteten Eichenstäben, die eine Kalksteinplatte tragen. Die Prinzipalstücke sind ebenfalls aus massivem, gekalktem Eichenholz geschichtet und gefügt, das Taufbecken besteht aus Kalkstein. Die Ergänzung des Raumes erfolgte mit Materialien, die ursprünglich verwendet wurden: Stein, Holz und Messing.

Altar, Kanzlei und Wandscheibe sind alle im gleichen Eichenholzton gehalten. Um die Altarrückwand zu beruhigen baute der Architekt das kreisrunde Fenster aus den 1960er Jahren zurück. Zur „Beruhigung“ trägt außerdem eine Emporenhohe Wandscheibe aus Holz bei, die den Eingang zur Sakristei abdeckt und den Rückbereich fasst. Das klassische Kruzifix mit Christus-Darstellung ersetzten die Gestalter durch ein kleineres, schlichtes Holzkreuz aus Rundstäben, das sich farblich und materiell kaum vom der Wandscheibe abhebt. Lediglich sein Schattenwurf macht es sichtbar, es scheint vor der Wand zu schweben.

Da die historischen Wandbekleidungen fehlten, wurden nach einem neuen Farb-Konzept alle Innenwandflächen weiß gestrichen. Pfeiler und Stützen mit ihren plastischen Details wurden besser sichtbar und das Tageslicht mit seiner wechselnden Farbigkeit könne nun im Kirchenraum erlebt werden, so der Architekt.

Fotos: Peter Krebs


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