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02.10.2013
Blaue Stunde
Fujimotos Fassade für Miami Design District
Sein temporärer Serpentine-Pavillon wurde gerade abgebaut, bleibt aber in den Architekten-Köpfen. Sou Fujimoto hat sich mit einer leichten, poetischen und konzeptionellen Ästhetik international einen Namen gemacht – dafür wurde er in diesem Jahr mit dem Markus Prize ausgezeichnet.
Umso irritierender ist der neueste Auftrag des japanischen Architekten: Sou Fujimoto soll die Fassade für ein Luxus-Shoppingcenter in Miami realisieren; erst vor kurzem hatte er mit drei Entwurfsvorschlägen für die Erweiterung der Kunsthalle Bielefeld Fragen aufgeworfen. Mit mehr als 17.000 Quadratmetern ist das Geschäftshaus im Miami Design District einer der größeren Aufträge Fujimotos – auch wenn er nur die Fassade entwirft. Nur trägt die vorgeschlagene blaue Hülle – laut dem Architekten die visuelle Metapher eines Wasserfalls – überhaupt nicht seine Handschrift.
Oder doch? Der Japaner vermeidet in seinen Bauten hermetisch abgeriegelte Räume, er verbindet sie vielmehr und lässt sie sich stets aufs Neue definieren – der Serpentine-Pavillon steht dafür als Paradebeispiel. Für die Fassade in Miami schlägt er vertikale Glasscheiben in unterschiedlichen Blautönen vor, um den zweigeschossigen Arkadenbau zu seinem Umfeld zu öffnen – an sich eine gute Idee. Die Visualisierungen hingegen sehen alles anderes als vielversprechend aus. Unsere Vermutung: Sie dürften eher an den Auftraggeber als an die internationale Architektenschaft gerichtet sein. Vor weiteren Urteilen sollte man also das gebaute Resultat abwarten.
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