Für die Kulturstadt „Cidade de Cultura“, dem gigantische Großprojekt von Peter Eisenman, wurde vor zehn Jahren eine der sieben Hügelkuppen abgetragen, die die Altstadt von Santiago de Compostela umgeben. Als Gegenentwurf zu diesen gigantischen Projekt des vergangenen spanischen Baubooms ist die architektonische Haltung von Víctor López Cotelo zu verstehen: scheinbar unscheinbare Nachnutzungen des urbanen Kleinstadtgewebes, kontextbezogene Herangehensweise, verbunden mit einer materialgetreuen Detaillierung in der Bauausführung.

Eines seiner Projekte in Santiago, die Vaquería Carme de Abaixo, ein ehemaliger Kuhstall, idyllisch am Fluß Sarela in unmittelbarer Nähe zur Stadtmitte gelegen, zeigt exemplarisch seinen sensiblen Umgang mit historischer Bausubstanz und den alten Steinmauern. Der zu einer Wohnanlage umgebaute Komplex hat den Charakter der Anlage beibehalten, wurde aber von Cotelo um ein vielfältig gestaltetes Wegenetz mit Durchblicken, Eingängen und Neubauten ergänzt.

Víctor López Cotelo geht in seinem Vortrag „Santiago de Compostela –
die kontextuelle Haltung der Bauten in der Altstadt und am Stadtrand“ auch auf die Stadtgeschichte von Santiago ein. Er stellt mit seinen dortigen Projekten exemplarisch vor, wie die Fäden der Umgebung aufgenommen werden und das Territorium neu „gewebt“ wird. Cotelo: „Der periurbane Raum erhält eine neue Lesart, die Quartiere neue Stadtbausteine und der moderne Wohnungsbau einen neuen Qualitätsmaßstab.“

Vortrag: Montag, 15. Juli 2013, 19.30 Uhr
Ort: Galerie Riedmiller, Thal, Unterthal 33, 87730 Bad Grönenbach

Zum Thema:

www.galerie-riedmiller.de

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