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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bau-Ensemble_von_LRO_fuer_Dioezese_in_Rottenburg_3213939.html

12.06.2013

Kleine Erinnerung an den Vorgänger

Bau-Ensemble von LRO für Diözese in Rottenburg


Gestern wurde das fertige Projekt am bischöflichen Palais in Rottenburg der Presse vorgeführt: Das Bauvorhaben für die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart besteht aus der Zusammenlegung der Kurie sowie der Erweiterung des Diözesanarchivs. Das Ensemble aus Alt- und Neubauten entstand nach Plänen des Stuttgarter Büros LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, das beim Wettbewerb im Jahre 2002 den dritten Preis gewonnen hatte. Die offizielle Einweihung ist am 12. Juli 2013.

Den Architekten ging es darum, der „uneinheitlichen Situation im Rottenburger Stadtbild entgegenzuwirken und eine neue, sich am Alten orientierende Ordnung wieder herzustellen“. Vom dem neuen Ensemble – einer großen Halle und einer körperhaften Mauer – geht nach Auffassung der Architekten eine ähnliche Klarheit aus, wie sie in historischen Plänen aus den Jahren 1659 und 1774 zu finden ist.

Der markante Südgiebel der Halle soll an die Komposition des plastisch geformten Baus der im 18. Jahrhundert abgerissenen Josephskirche erinnern. Die große von oben belichtete Halle, die für unterschiedliche Veranstaltungen der Diözese zu nutzen ist, öffnet sich zur Stadt. Sie ist Auftakt und Gelenk, das alle Einrichtungen und Abteilungen der gesamten Anlage miteinander verbindet. Der Dachkörper der Halle, ebenfalls eine kleine Erinnerung an den barocken Vorgänger, beherbergt die Plansammlung.

Zur Nordseite hin verbindet ein langer Büroriegel im gleichen Abstand wie einst die Stadtmauer sämtliche Baulichkeiten der Gesamtanlage. Das Problem langer Baukörper, die Monotonie, wird mit einem Rhythmus, der die Enden gesondert behandelt, und mit in Zickzackform entworfenen Fensterbändern gelöst.

Hauptsächlich wurde Beton, Ziegelstein, Holz, Kupfer und Naturstein verwendet. Auch in der vorgehängten Fassade aus Sichtmauerwerk des Neubaus haben die Architekten durch Beimischen von Altziegeln wieder einen Verweis auf den geschichtlichen Kontext des Ortes hinterlassen.

Übrigens: Eine ähnliche Projekt von LRO wurde beim Deutschen Architekturpreis geehrt – dieser wird heute Abend in Berlin für das Kunstmuseum Ravensburg.


Zum Thema:

Objektbericht über das Kunstmuseum Ravensburg im Baunetz Wissen



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