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26.04.2013
Klettergerüst
Sou Fujimoto baut Ferienhaus in Spanien
Architektur hat vier Dimensionen. Für den diesjährigen Serpentine-Pavillon in London hat Sou Fujimoto eine leichte Gitterstruktur entworfen, die sich wie eine abstrakte Wolke in den Kensington Gardens auflöst – und auch in Spanien sorgt er nun mit einem ungewöhnlichen Architektur-Experiment für Aufsehen: Das von ihm geplante Ferienhaus in Cretas auf dem katalanischen Hochplateau Matarrañas hat keine Wände; es scheint nur aus einem hölzernen Gerüst zu bestehen – wie ein geometrisch geordnetes Stück Wald.
Fujimoto verwendet für sein Haus einfache Materialien: Holz, Licht und Luft bestimmen als Komponenten seiner abstrakte Wohnmatrix und formen eine moderne Interpretation aus lokalen Baustoffen. Mit einer großen Terrasse öffnet sich Fujimotos Ferienhaus zur Landschaft und verbindet Innen- und Außenraum. Um die offene Struktur bewohnbar und alltagstauglich werden zu lassen, hat der japanische Architekt die Trennwände im Inneren gut versteckt; hinter diesen sind Schlaf- und Badzimmer eingebaut.
Die Zwischenräume des „geometrischen Walds“ können sich die Bewohner selbst aneignen und in ihrer Wohnarchitektur frei herumklettern. „Ein Haus ist wie ein Baum“, hat Sou Fujimoto einmal gesagt. „Es gibt viele Äste, und jeder Ort ist ein Ort zum Wohlfühlen. Es gibt keine hermetisch abgeriegelten Räume, sondern sie sind miteinander verbunden und definieren sich gegenseitig stets aufs Neue“, so der 42-jährige Architekt.
Das „Casa Sou Fujimoto“ ist Teil eines Wohnexperiments. „Solo Houses“ hat der Architekturliebhaber Christian Bourdais seine Ferienhaus-Initiative genannt, die bald in der landschaftlichen Collage aus italienischer Toskona und französischer Provence gebaut werden soll. Neben dem Studio Sou Fujimoto Architects sind außerdem fünf weitere Büros mit Entwürfen beauftragt: das chilenische Studio Pezo Von Ellrichshausen Architects, Mos Office von Michael Meredith und Hilary Sample, das Büro Mésarchitectures von Didier Faustino (Paris/Lissabon), das indische Studio Mumbai sowie die japanischen TNA Takei-Nabeshima-Architects. Könnte also sein, dass Cretas bald ein Architektenmekka wird – die Häuser kann man mieten oder kaufen.
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