Über den ungewöhnlich sparsamen und dadurch umso überzeugenderen Umbau eines Pariser Wohnhochhauses aus den 1960er Jahren ist im vergangenen Jahr viel geschrieben worden (siehe auch BauNetz-Meldung vom 15. Februar 2012). Die Ausstellung „Druot, Lacaton & Vassal: Tour Bois le Prêtre – Transformation eines Wohnhochhauses“, kuratiert von Ilka und Andreas Ruby zusammen mit Something Fantastic, veranschaulicht diesen Prozess äußerst lebendig; nun wandert sie vom Deutschen Architekturmuseum DAM Frankfurt ins Deutsche Architektur Zentrum DAZ in Berlin.

Mit ihren Maßnahmen haben die Architekten Druot, Lacaton & Vasall verhindert, dass das vollständig bewohnte Haus abgerissen wurde. Die Sanierung fand im „laufenden Betrieb“ statt, die Bewohner mussten während der Bauarbeiten ihre Wohnungen nicht verlassen. Trotz deutlicher Verbesserungen der Wohnqualität durch zum Beispiel Wintergärten und vergrößerte Balkone konnten die Mieten unverändert bleiben – die Energiekosten wurden sogar verringert.

„Die Transformation des Tour Bois le Prêtre ist mehr als ein Architekturprojekt“, so das DAZ. „Sie ist ein Modell für Architekten, Stadtplaner, Denkmalschützer, Entwickler und Politiker, eine der größten baulichen Herausforderungen der Gegenwart anzugehen: die energetische und soziale Rehabilitation des Massenwohnungsbaus der 60er und 70er Jahre in ganz Europa.“

Zur Eröffnung sprechen Burkhard Touché und die Kuratoren Ilka und Andreas Ruby. Anschließend hält die Pariser Architektin Anne Lacaton einen Vortrag in englischer Sprache.

Eröffnung: 14. Februar 2013, 19 Uhr
Ausstellung: 15. Februar bis 31. März 2013, Mi-So 14-19 Uhr
Ort: Deutsches Architektur Zentrum DAZ, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin

Fotos: Philippe Ruault, Uwe Dettmar

Zum Thema:

www.daz.de

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