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22.01.2013
Erfrischend alternativ
Kirchenwettbewerb in Holzkirchen entschieden
Die katholische Pfarrkirche St. Josef in Holzkirchen (Kreis Miesbach, Oberbayern) aus dem Jahr 1962 (Architekt: Franz Ruf) wird wegen ihrer ungewöhnlichen Form auch „Zelt Gottes“ genannt. Das hat die Kirche aber nicht vor statischen Schäden im Dachtragwerk geschützt. Seit 2011 ist sie deswegen gesperrt, 2012 wurde sie als Kirche entwidmet. Sie wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Nur der alte Turm kann stehen bleiben.
Das erzbischöfliche Ordinariat München hat nun einen Architekturwettbewerb für den Neubau von St. Josef veranstaltet. Das Preisgericht unter Vorsitz von Hannelore Deubzer kürte diese Preisträger:
- 1. Preis: Eberhard Wimmer, München
- 2. Preis: ARGE Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach, mit cukrowicz nachbaur architekten zt gmbh, Bregenz; Markus Cukrowicz, Landschaftsarchitekt, Winterthur
- 3. Preis: ARGE Kunze Seeholzer, München, mit Raupach Architekten, München; Fischer Heumann Landschaftsarchitekten, München
- 4. Preis: Spreen Architekten, München; terra.nova Peter Wich, Landschaftsarchitekt
Die Jury urteilte über den ersten Preis: „Der Entwurf setzt den erfrischend alternativen Entwurf der derzeit noch bestehenden Kirche und die traditionelle Holzbauweise des Bestandes fort. Es entsteht ein Ort, an dem die Gemeinde sich in dem weiter wachsenden Wohnungsbaugebiet begegnen, finden und miteinander feiern kann. Die Platzgestaltung greift die Erfordernisse der pastoralen Bedürfnisse in entsprechendem Maße auf.
Die äußere Gestalt der beiden Kirchenräume überrascht auf den ersten Blick. Bei genauer Betrachtung zeigen sich innere und äußere Qualitäten. Durch die Form der Kegelstümpfe werden die Blicke der Betrachter ins Licht und damit einladend in eine metaphysische Weite geführt. Die liturgische Raumgestaltung entspricht in herausgehobener Weise dem Kirchen- und Liturgieverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Die Werktagskapelle als Meditations- und Kontemplationsort fügt sich harmonisch der Hauptkirche bei und ergänzt diese. Das Pfarrhaus als Solitärbau mit einem ruhigen Privatgarten erfüllt alle gestellten Ansprüche. Durch die überdachten Verbindungsgänge ist es im Gesamtensemble eingebunden. Der Verwaltungsbereich ist zentral erreichbar und in seiner baulichen Ausgestaltung den Erfordernissen angemessen. Der neu zu errichtende Funktionsbau schafft eine gelungene Verbindung zum bereits bestehenden Pfarrheim.“
Mit dem Baubeginn wird derzeit für das Frühjahr 2014, mit der Fertigstellung für den Herbst 2015 gerechnet. Die Kosten werden voraussichtlich zwischen acht und zwölf Millionen Euro liegen.
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