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20.12.2012
Tor auf Schalke
Wettbewerb für Fan-Zentrum in Gelsenkirchen entschieden
Der Gelsenkirchener Traditionsverein Schalke 04 ist im besonderen Maße bei seinen Fans im Ruhrgebiet verwurzelt. Das weitläufige, aber nicht unbedingt ansehnliche Vereinsgelände im Stadtteil Berger Feld mit der aktuellen Arena (errichtet 2001 für die Fußball-WM 2006), dem ehemaligen Parkstadion (errichtet 1973 für die Fußball-WM 1974) und Trainingsfeldern weist außerdem eine Reihe von Hochbauten auf, die zueinander bezugslos sind: Hier sind die komplette Verwaltung in mehreren Gebäuden einschließlich Merchandising-Shop, Gastronomie und Service-Center untergebracht, zudem gibt es einen großen Hotelkomplex und weite Parkplätze.
In einem zweistufigen Wettbewerb sollte konkret ein Fan- und Besucherzentrum mit dem metaphorischen Titel „Tor auf Schalke“ geplant werden; darüber hinaus sollten Ideen zur weiteren Entwicklung des Vereinsgeländes geliefert werden.
Das Preisgericht der zweiten Runde, zu der sich im August sieben Büros qualifiziert hatten, tagte am Ende Oktober, jetzt wurden die Ergebnisse bekannt gegeben. Demnach hat die Jury unter Vorsitz von Ulrike Lauber diese Preisträger gekürt:
- 1. Preis: schulz & schulz architekten GmbH, Leipzig; Bernard + Sattler, Berlin (Landschaftsplanung); Seeberger, Friedl und Partner, München (Tragwerksplanung)
- 2. Preis: Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz, und zt arquitectos Lda., Lissabon
- 3. Preis: trint + kreuder d.n.a., Köln
Benedikt und Ansgar Schulz, übrigens bekennende Schalke-Fans, haben als zentrales Element eine etwa 360 Meter lange Nord-Süd-gerichtete Fanpromenade geplant, an der sich die Trainingsfelder öffentlichkeitswirksam aufreihen. Die Promenade wird am nördlichen Ende von einer Ost-West-gerichteten Gebäudereihe aufgefangen, die einen schönen Brückenschlag von der Geschäftsstelle bis zum Regionalligastadion darstellt.
Die Jury weiter: „Die Aneinanderreihung von zwei Trainingsfeldern und, dem Regionalligastadion im nordöstlichen Bereich des Areals bedingt aber eine starke Terrassierung der Spielfelder unter weitgehender Aufgabe der Umfassungswälle des Parkstadions und dem Verlust eines alten Flutlichtmastes; hier gehen leider wichtige Teile der Vereinshistorie verloren.
Der Neubau des Fan- und Besuchergebäudes bildet den südlichen Abschluss der Promenade und den Auftakt vom Schalker Markt aus. Dieser wird durch den Neubau räumlich und funktional angemessen gefasst.
Er setzt das Thema ‚Tor Auf Schalke‘ sehr direkt als Torhaus um. Dies bewirkt eine Zweiteilung der Funktionen, die aber in der vorgeschlagenen Lösung akzeptabel erscheint. Das zurückhaltende, Erscheinungsbild des einfachen Bauvolumens wird anerkannt, da Ruhe und Klarheit an diesem Ort als angemessene Gestaltfaktoren gelten können.
Insgesamt handelt es sich um eine herausragende und ansprechende Arbeit, die insbesondere auch im Ideenteil das Gesamtareal sehr gut fasst und mit der Promenade den Besuchern auch an normalen Tagen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Das Gebäude für das neue ‚Tor auf Schalke‘ kann symbolkräftig und ausdrucksstark wirken; im Inneren erscheint es jedoch noch etwas unspezifisch.“
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