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15.11.2012

Poetische Deutung konstruktiver Grundlagen

Schelling-Preis 2012 an Kenneth Frampton und Al Borde


AFF, 6a Architects und Al Borde – die Nominierungen haben es der Jury nicht einfach gemacht. Gestern Abend wurde in Karlsruhe der Sieger des Erich-Schelling-Architekturpreis 2012 bekannt gegeben. In diesem Jahr geht der Preis in der Kategorie Architektur an die Architekten Al Borde aus Ecuador/ Quito und in der Kategorie Architekturtheorie an den New Yorker Architekten und Autor Kenneth Frampton.

Kenneth Frampton wurde bereits vorab und konkurrenzlos in der Sparte Architekturtheorie ausgezeichnet. In seiner Dankesrede am gestrigen Abend hatte er die politischen Implikationen der Architekturkritik deutlich gemacht – dem trug die Entscheidung in der Kategorie Architektur unmittelbar Rechnung: Al Borde aus Ecuador – eine vierköpfige Equipe, die mit David Barragán und Pascual Gangotena vertreten war, wurde für die Leichtigkeit ausgezeichnet, mit der sie unter schwierigen Bedingungen Menschen für das Bauen, für die Mitwirkung beim Bauen begeistern können.

Den Preis nach Ecuador zu vergeben ist mit dem Anspruch verbunden, dass der Funke, Partizipation über Begeisterung und nicht über Protest zu definieren, in andere Kulturkreise und Wirtschaftssysteme überschlagen möge. „Das Team aus Ecuador überzeugt durch poetische Deutung der konstruktiven Grundlagen des Bauens”, lobt das Kuratorium. „Sie analysieren Bedürfnisse, konzipieren die Finanzierung sowie die Umsetzung der Projekte. Qualitätvolle Architektur kann in Ecuador nur mit großem Engagement der Architekten entstehen.”

Der Preis der Schelling-Architekturstiftung wird im Abstand von zwei Jahren an einen Architekten oder Architekturbüro und einen Architekturtheoretiker verliehen. Der Preis ist nach dem deutschen Architekten Erich Schelling benannt, an dessen Todestag am 14. November der Preis in Karlsruhe überreicht wird. Im Gegensatz zu anderen Architekturpreisen kann der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis auch für nicht realisierte Projekte vergeben werden.

Mit dem Verfahren, das die Schelling-Architekturstiftung dieses Jahr zum ersten Mal in ihrer zwanzigjährigen Geschichte für die Vergabe der Architekturpreise entwickelt hat, sind Fragen in der Bewertung von Architektur, Ideen und Strategien aufgeworfen und methodisch neu aufgefangen worden. Die drei jungen Architekturbüros präsentierten gestern ihre Arbeit – direkt im Anschluss entschieden die Kuratoren Peter Cachola Schmal, Christiane Fath, Louisa Hutton, Dietmar Steiner, Wilfried Wang und Ludwig Wappner.


Zum Thema:

www.schelling-architekturpreis.org


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Al Borde: Malu Borja, David Barragan, Esteban Benavides, Pascual Gangotena

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Nueva Esperanza School, El Cabuyal, Ecuador 2009

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Kenneth Frampton

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Martin und Sven Fröhlich (AFF Architekten)

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