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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Chipperfield_gewinnt_Wettbewerb_in_Wien_27650.html

20.06.2007

Haus mit Fenstern

Chipperfield gewinnt Wettbewerb in Wien


Für den internationalen Wettbewerb zum „Weltstadthaus“ in Wien für die Firma Peek & Cloppenburg wurden am 19. Juni 2007 die Ergebnisse bekannt gegeben. Gewonnen hat David Chipperfield (Berlin).

Neben dem Erstplatzierten hatten an dem geladenen Verfahren die Architekten Rafael Moneo (Madrid, 2.Platz), Richard Meier (London) und Eduardo Suoto de Moura (Porto) teilgenommen. In der Jury saß unter anderem Wiens Planungsstadtrat Rudi Schicker. Das neue Kaufhaus wird an der Kärntner Straße, zwischen Johannes- und Himmelpfortgasse, im Zentrum der Wiener Innenstadt gebaut. Der Bezirk steht als Weltkulturerbe unter dem Schutz der Unesco.

Die Architekten erläutern ihren Beitrag wie folgt: „Ausgangspunkt des Entwurfes ist der Gedanke eines ‚Hauses mit Fenstern‘ – die moderne, abstrahierte Interpretation einer klassischen Gebäudetypologie, die sich mit ihren Fassaden nicht als Solitär, sondern vor allem als Teil der übergeordneten Struktur des Straßen- und Stadtraumes versteht. Ein Haus, das sich strukturell kraftvoll behauptet und durch die Wahl der Materialien und Proportionen eine beständige, institutionelle Identität schafft, das sich aber auch zurücknimmt und vor allem als Bestandteil der Straßenwand wirkt. Prägendes Material der Fassade ist ein heller, fein gestockter Donaukalk – ein für Wien typischer Kalkstein –, der, massiv aufgemauert, in seiner Materialität dem historischen Kontext Rechnung trägt.

Als Fortschreibung des benachbarten Bestands schließt das neue Gebäudevolumen den städtischen Block. In seiner rationalen Grundstruktur knüpft es an die Tradition der späten Wiener Warenhäuser an. Auf subtile Art reagiert die Fassade auf die Gliederung der angrenzenden Häuser. Die Fensterproportionen sowie das Verhältnis von geschlossener Wand zu Öffnungen reflektieren die Fassaden der historischen Nachbargebäude. Im Erdgeschoss springt die sonst zurückliegende Glasebene nach vorn: Die Wandöffnung wird so zum Schaufenster an der Straße; im 4. Obergeschoss öffnet sich die Fassade mit einer Loggia zur Stadt.

Die sechs Verkaufsebenen werden vom Haupteingang an der Kärntner Straße über ein zentrales, von Tageslicht durchflutetes Atrium erschlossen. Den oberen Abschluss bildet eine transluzente Glas- und Bronzestruktur, die als ‚Lichtkrone‘ in der Tradition der großen Kaufhäuser des 19. Jahrhunderts steht und das Atrium räumlich als inhaltlichen Kontrapunkt zu den mit Textilien bestückten Verkaufsräumen setzt.“


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