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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Wettbewerb_fuer_Gemeindehaus_in_Stuttgart_entschieden_26834.html

28.03.2007

Ecke oder Kurve

Wettbewerb für Gemeindehaus in Stuttgart entschieden


Die katholische Kirchengemeinde Stuttgart-Feuerbach hatte einen Wettbewerb zur Modernisierung und Erweiterung ihres Gemeindehauses ausgelobt. Die Jury unter Vorsitz von Theresia Gürtler-Berger (Zürich) tagte Anfang März 2007 und wählte unter acht eingeladenen Teilnehmern zwei Preisträger aus:

  • 1. Preis: Harris & Kurrle, Stuttgart

  • 2. Preis: Peter Krebs, Karlsruhe
Ein dritter Preis wurde nicht vergeben.

Das katholische Gemeindehaus St. Josef in Stuttgart-Feuerbach wurde in den 60er Jahren erbaut und weist inzwischen etliche funktionale und technische Mängel auf (Gebäudetechnik, Brandschutz, Abdichtung). Außerdem sollte auch eine kroatischen Gemeinde das Haus in Zukunft nutzen können, weshalb das Raumangebot für Gemeindearbeit und Verwaltung erweitert werden musste. Die vorhandene Rohbausubstanz war weitgehend in die Planung einzubeziehen, während die Außenbereiche verändert werden konnten.

Die ersten Preisträger Harris & Kurrle entschieden sich dafür, den straßenseitigen Teil des vorhandenen Gemeindehauses abzureißen und durch einen zweigeschossigen Neubau zu ersetzen, der in derselben Fassadenflucht wie die Kirche liegt. Zwischen Gemeindehaus und Kirche schufen sie eine kleine Platzsituation (Zurücksetzen des Baukörpers, umlaufende Fassadenfront, Vordach), die zum einen von der Straße her als Eingangsgeste gelesen wird, zum anderen zu zwei weiter hinten gelegenen Nebeneingängen für Kinder- und Jugendliche und die kroatische Gemeinde führt (siehe Grundriss). Die Architektursprache des Neubaus ist zurückhaltend modern. Die Jury lobte die klare Sprache des Entwurfs, die strukturierte räumliche Funktionalität und die optimale Lösung der Zugänge.

Der zweite Preisträger Peter Krebs formulierte die räumliche Führung der Eingangssituation ähnlich aus, gab ihr aber mit der doppelgeschossig geschwungenen Wand und der doppelgeschossigen Eingangsfassade einen monumentalen Beigeschmack. Die Jury lobte, der Entwurf zeichne sich durch hohe Aufenthaltsqualität, angenehme Lichtführung und ausdrucksstarke Formen aus, lasse aber einen angemessen großen Raum hinter der demonstrativen Eingangsfassade vermissen. Kritisiert wurde auch die Anordnung des Saals im Obergeschoss. Gelobt wurde hingegen die ausgewogenen Gestaltung der Fassaden, insbesondere das ausgewogene Verhältnis zwischen geschlossenen Flächen und Fensteröffnungen.


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