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31.07.2012
Weingut unterm Hügel
Neubau von Portzamparc in Saint-Emilion
Das „Château Cheval Blanc“ in Saint-Emilion ist eines der berühmtesten Weingüter Frankreichs und gehört seit den 1990er Jahren den Familien Arnault und Frère. Nun wurde es vom Architekten Christian de Portzamparc (Paris) um einen Anbau ergänzt. Der Pritzker-Preisträger von 1994 ließ sich beim Entwurf von den Hügeln und Rebenreihen der Weinanbaugebiete inspirieren.
Der Beton-Bau schließt, verbunden durch einen gläsernen Verbindungstrakt, direkt an die alte Orangerie an, entwickelt aber eine gänzlich eigene Sprache. Christian de Portzamparc beschreibt das Projekt dann auch als „Weingut unterm Hügel“, nimmt es doch die Silhouette der für den Weinanbau notwendigen Geländeform auf. Im Inneren ergibt sich eine weitläufige Halle, die durch sechs gekrümmte Wände und eine Reihe von ebenfalls gebogenen Querträgern getragen wird. Das begrünte Dach ist begehbar und berührt an einigen Stellen das umliegende Gelände, um Besucher der Anlage direkt auf das Tragwerk hinaufzuführen, von wo aus sie nicht nur den Ausblick auf die Landschaft, sondern auch Einblicke in die Produktionsstätte bekommen.
Auch die Technologie folgt den Gestaltungsvorgaben des Architekten: Die 52 Bottiche zur Lagerung des Weins sind ebenfalls aus Beton und erinnern an die Form von überdimensionalen Trögen. Um einen Niedrigenergie-Haushalt zu ermöglichen, wurde für eine natürliche Belichtung und Belüftung des Innenraums gesorgt: In die Decke wurde Oberlichter eingelassen, und einige der Außenwände bestehen aus perforierten Klinker-Wänden. Als Ergebnis der Bemühungen wurde der Neubau als eine von wenigen Weinproduktionsstätten in Frankreich mit dem HQE-Zertifikat (Haute Qualité Environnementale) ausgezeichnet.
Fotos: Erick Saillet
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