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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Landtag_in_Hannover_soll_erhalten_bleiben_2619413.html

26.07.2012

Umbau statt Neubau

Landtag in Hannover soll erhalten bleiben


Das denkmalgeschützte Plenarsaalgebäude des niedersächsischen Landtags, bis 1962 nach Plänen von Dieter Oesterlen erbaut, soll offenbar nicht durch einen Neubau ersetzt, sondern unter weitgehendem Erhalt des äußeren Erscheinungsbildes umgebaut werden. Dies ist das Ergebnis eines Beschlusses der Baukommission des Landtags vom 24. Juli auf Vorschlag des Landtagspräsidenten Dinkla.

Bereits vor gut einem Jahr war eine ähnliche, gleichwohl verfrühte Nachricht durch die Medien gegangen  – auch in der BauNetz-Meldung vom 4. Februar 2011, in der wir überdies die Vorgeschichte mit gleich zwei Wettbewerben beschrieben und kommentiert haben.

Grund für den neuerlichen Verzicht auf den Neubau sind die Kosten: Eine Projektanalyse des Staatlichen Baumanagements zu dem Entwurf des Wettbewerbssiegers Yi-architects (Köln) kam zu dem Ergebnis, dass  für die Umsetzung des Entwurfs mit Kosten von rund 68 Mio. Euro zu rechnen sei. Das Architekturbüro schulze & partner.architektur (Hannover) hat hingegen im Auftrag des Landtagspräsidenten errechnet, dass sich ein Umbau des Plenarsaalgebäudes unter weitgehendem Erhalt der äußeren Baukubatur im Wesentlichen mit einem Aufwand von knapp 47 Mio. Euro umsetzen ließe.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen schlug der Landtagspräsident vor,  „eine Umbaumaßnahme im Bestand vorzunehmen und die Neubaupläne nicht weiter zu verfolgen“. Hierzu habe er in der Sitzung der Baukommission erste positive Signale aus den Fraktionen erhalten.

Wie geht es weiter? Die „HAZ“ meldet heute, der Wettbewerbssieger Eun Young Yi wolle einen neuen Entwurf vorlegen, der im Kostenrahmen bleibe. Die Absage an ihn per Telefon habe ihn „erstaunt“, so die Zeitung. Wettbewerbs-Zweiter Walter Gebhardt (Hamburg), der schon im Wettbewerb den Landtag weitgehend erhalten wollte, hat hingegen aus Hannover noch nichts gehört. Sein Entwurf sei nach seinen Berechnungen preiswerter zu bauen als der jetzt genannte Kostenrahmen von 45 Millionen Euro. Eine eventuelle Beauftragung eines Büros, das nicht aus dem Wettbewerb hervorgegangen ist, hält er jedenfalls für „vergaberechtlich nicht möglich“. 


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