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06.07.2012
Digital Utopia
Bücher im BauNetz
Kann digital schneller, besser, schöner sein? Oder wird in Zukunft alles nur noch ein bisschen leichter, aber hässlich und ungemütlich? Wie schwer ist eine E-Mail? Und wie verändert sich eigentlich unsere gebaute Umwelt? Wird alles Science-Fiction?
Viele Fragen, die nur schwer zu beantworten sind. „Digital Utopia“ heißt ein neues Buch, dass sich mit diesem Thema auseinandersetzt, und zwar völlig analog: In braunen Umweltkarton gebunden und nicht als PDF zum Durchklicken, blättert man durch unterschiedlichste Positionen der „Pioniere der Digitalisierung in der Architektur“ und ihre jeweiligen Projekte. Unterteilt in die vier Kapitel „Software of Space“, Fassade, die Ebene der responsiven Materialien und multisensorische Objekte zeigt sich dabei eine interessante, vielversprechende Auswahl: Philippe Rahm, sein Hormonorium und andere künstliche Welten; Cloud 9 und ihr Fassadenchamäleon in Barcelona; Philp Beesley und seine atmende Installation „Hylozoic Ground“; nicht zu vergessen realities:united und ihre Medienfassade und Installationen, die mehr sind als von Medienkunst bespielte Gebäudehüllen.
„Die einzigartige Kompetenz von Architekten und Designern ist es, Räume zu schaffen, die nicht einfach nur nach rationalen Kriterien funktionieren oder unser Konsumverhalten ‚bestmöglich’ beeinflussen, sondern unsere Sinne ansprechen und uns berühren“, schreibt die Herausgeberin Nadin Heinich.
Als Baukunst-Stipendiatin der „Jungen Akademie“ beschäftigt sie sich seit 2010 mit den Fragen der digitalisierten Welt. Die daraus entstandene Publikation will aber kein klassisches Architekturfachbuch sein, sondern betrachtet das Thema über Disziplingrenzen hinweg. Projektbeschreibungen werden von hinterfragenden Interviews und Essays von und mit Architekten, Designern, Textilgestaltern, Zukunftsforschern, Ingenieuren und Künstlern ergänzt. Die einzelnen Positionen knüpfen an bereits vorhandene Technologien an und denken sie weiter; sie verbinden Fiktion und die Suche nach einer tatsächlich umsetzbaren Lösung und zeigen mögliche Antworten auf die eingangs gestellten Fragen. Keine Angst vor „Digital Utopia“, die Zukunft gehört den Mutigen! (jk)
Mit Beiträgen u.a. von Adaptive Building Initiative, Thomas Auer (Transsolar), Luis Berríos-Negrón, Carole Collet, Franziska Eidner, Florian Heilmeyer, Gesche Joost, Stephen Kovats, Philippe Rahm und Nadin Heinich.
DIGITAL UTOPIA über dynamische Architekturen,
digitale Sinnlichkeit und Räume von morgen
Herausgegeben von Nadin Heinich
Verlag der Akademie der Künste, 2012
184 Seiten, deutsch-englisch, 29,90 Euro
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