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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fassadenwettbewerb_fuer_Charitehochhaus_2528883.html

24.04.2012

Zwei erste Preise in Berlin

Fassadenwettbewerb für Charitéhochhaus


Ein lange währender Prozess und Kern politischer Querelen nähert sich dem Ende: Der nichtoffene Wettbewerb zur Fassadengestaltung des Bettenhochhauses der Berliner Charité erbrachte in der vergangenen Woche zwei erste Sieger und geht damit in die letzte Runde. Das Hamburger Büro Schweger & Partner sowie Thomas Müller und Ivan Reimann  aus Berlin wurden zur Überarbeitung ihrer Entwürfe aufgefordert.
 
Der Wettbewerbsumfang beinhaltet eine Gesamtfassadenfläche von ca. 26.000 Quadratmetern, die für ein vorgegebenes Budget von 22 Millionen Euro umgebaut werden soll. Keiner der Teilnehmer konnte jedoch den engen Kostenrahmen einhalten.
 
Das Bettenhochhaus ist eine gut sichtbare Höhendominante im Berliner Bezirk Mitte, weshalb der Fassadengestaltung auch eine besondere städtebauliche Bedeutung zugemessen wird. Die Entwürfe sollten daher auch eine angemessene Fassadensprache finden, die sich mit der Architektur des Campus der Charité auseinandersetzt und das Gebäude im Stadtraum als Symbol verortet.
 
Die Jury unter Vorsitz von Manfred Ortner kürte folgende Preisträger:

  • 1. Preis: Schweger & Partner Architekten, Hamburg

  • 1. Preis: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

  • 3. Preis: Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

  • 4. Preis: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Leipzig

  • Anerkennung: BE Berlin GmbH, Berlin

  • Anerkennung: knerer und lang Architekten GmbH, Dresden

Die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher urteilte über die Entwürfe der beiden Gewinner: „Die zwei sehr unterschiedlichen, aber markanten Entwürfe zeigen großes Potential für die Einlösung der hohen architektonischen Erwartungen an diese Sanierungsaufgabe. Da auch diese zwei Arbeiten wie alle andern leider den Kostenrahmen nicht einhalten konnten, soll die Überarbeitung zeigen, welcher der beiden Entwürfe die Qualität trotz der erforderlichen Einsparung sichern kann.“

Der Entwurf von Schweger & Partner teilt das Volumen in einen robusten Sockel und einen gegliederten Aufbau. Hierdurch verliert das Gebäude an optischer Höhe, was durch eine Betonung der Vertikalen durch feine Lisenen kompensiert wird. Die Materialität der Fassade ist im Rahmen der Möglichkeiten klug gewählt, da der Sockel aus Backstein eine robuste Gebrauchstüchtigkeit verspricht, wohingegen die elementierte Faserzementfassade auf die Entfernung eine fein gegliederte Erscheinung verspricht.
 
Auch Thomas Müller und Ivan Reimann greifen das Thema der bestehenden Lisenen auf – interpretieren diese aber als eine Art gefalteter Vorhang. Das Bettenhochhaus wird vom Boden bis zum Gebäudeabschluss vertikal strukturiert und wirkt dadurch wesentlich gestreckter als der zweite Siegerentwurf.
 
Die Wettbewerbsarbeiten werden in einer zweiwöchigen Ausstellung zu besichtigen sein. Ort und Zeitraum der Ausstellung werden rechzeitig bekannt gegeben.


Zum Thema:

Mehr zum Thema Fassade in der Videodokumentation unseres Kongresses „Smart Interfacades“ – unter anderem mit Dominique Perrault, Andreas Hild und Tim Edler: www.baunetz.de/fassadenkongress/video/


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Barkow Leibinger
kister scheithauer gross


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