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16.03.2012
Digitaler Webstuhl
Installation von Barkow Leibinger in Marrakesch
Neben Hochhausprojekten wie dem Tour Total, der gerade am Berliner Hauptbahnhof entsteht, planen Barkow Leibinger auch kleine experimentelle Installation. Für die vierte Biennale im nordafrikanischen Marrakesch haben die Berliner Architekten die temporäre Dachkonstruktion „Higher Atlas“ entwickelt. Über 1001 Baumwollfäden wurden über Holzrahmen gespannt und formen hyperbolische Strukturen.
Die Rahmenbedingungen für das Projekt hat der Ort vorgegeben: die Ruine der Koutoubia-Moschee. Die Überreste der Säulen geben ein Raster von fünf mal fünf Metern vor, in das sich die Installation einfügt und mit ihrer Struktur auf ein 2,5 x 2,5 Meter-Raster halbiert. „Entsprechend der Logik einer hyperbolischen Fläche hat die Struktur auch eine Höhe von 2,5 Metern. Das regelmäßige Stützenraster der Ruine bildet die Grundlage für die repetitive Zellenstruktur des hyperbolischen Webstuhls“, erläutern die Architekten. „Dieser fügt sich in eine offene, leicht abgesenkte und auf drei Seiten von den Überresten der Moschee eingeschlossene Fläche ein. So bildet die Installation eine serielle räumliche Matrix aus, die in ihrer Erscheinung stark durch das einfallende Tageslicht, den eigenen Schattenwurf sowie die Schatten der umgebenden Bebauung beeinflusst sein wird.“
Insgesamt 18 hyperbolische Flächen bildet das mit einem Abstand von 1 bis 2 Zentimeter zueinander verlaufende Garn. „Der Abstand ist so gewählt, dass durch das Garn eindeutig eine Oberfläche und damit die dreidimensionale Form definiert wird, diese aber gleichzeitig transparent, vieldeutig und ephemer wirken kann, wenn sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird.“ Dieser Kontrast wird durch das Zusammenspiel mit den umgebenden gemauerten Flächen besonders betont.
Die Installation arbeitet mit lokalen Handwerkstechniken, überträgt aber die Technik des Webens in einen architektonischen Maßstab. „Unser Ziel war es, nicht nur zweidimensionale Flächen, sondern dreidimensionale Volumen zu generieren, die sich innerhalb des Holzrahmenwerks aufspannen“, so die Architekten. Die schlanken von Hand bearbeiteten Holzstämme, eine einfache ortstypische Konstruktionsweise, sind über Steckverbindungen aus Stahlblechen und Stahlrohren miteinander verbunden, die eine geometrische Struktur vorgeben und sie stabilisieren. Die Unregelmäßigkeiten und leichte Krümmungen der Holzstämme heben die strenge Geometrie der digitalen Computerzeichnungen auf. Das Garn erzeugt die lineare Geometrie, die wiederum die hyperbolischen Flächen entstehen läßt – es entsteht das Bild eines riesigen Webstuhls.
„Higher Atlas“ ist aber mehr als ein Bild – Es ist eine kluge Kombination parametrischen Entwerfens mit lokalen Fertigungstechniken und Materialien. „Die Frage, die wir uns gestellt haben, war, welche Art von Wissen und Fertigkeiten wir dorthin mitbringen könnten, um sie mit den vor Ort vorgefundenen Techniken in Kontakt zu bringen und mit diesen zu verbinden“, erzählen die Architekten. „Welche Effekte können wir dadurch erzeugen, dass wir geometrische Formen, die in der marokkanischen Architektur allgegenwärtig sind, unter Verwendung aktueller CAD-Modelling-Software generieren?“
Die Installation „Higher Atlas“ ist noch bis zum 3. Juni 2012 im Rahmen der 4. Marrakech Biennale zu sehen. www.marrakechbiennale.org
Fotos: Johannes Foerster/ Barkow Leibinger Architekten
Die Rahmenbedingungen für das Projekt hat der Ort vorgegeben: die Ruine der Koutoubia-Moschee. Die Überreste der Säulen geben ein Raster von fünf mal fünf Metern vor, in das sich die Installation einfügt und mit ihrer Struktur auf ein 2,5 x 2,5 Meter-Raster halbiert. „Entsprechend der Logik einer hyperbolischen Fläche hat die Struktur auch eine Höhe von 2,5 Metern. Das regelmäßige Stützenraster der Ruine bildet die Grundlage für die repetitive Zellenstruktur des hyperbolischen Webstuhls“, erläutern die Architekten. „Dieser fügt sich in eine offene, leicht abgesenkte und auf drei Seiten von den Überresten der Moschee eingeschlossene Fläche ein. So bildet die Installation eine serielle räumliche Matrix aus, die in ihrer Erscheinung stark durch das einfallende Tageslicht, den eigenen Schattenwurf sowie die Schatten der umgebenden Bebauung beeinflusst sein wird.“
Insgesamt 18 hyperbolische Flächen bildet das mit einem Abstand von 1 bis 2 Zentimeter zueinander verlaufende Garn. „Der Abstand ist so gewählt, dass durch das Garn eindeutig eine Oberfläche und damit die dreidimensionale Form definiert wird, diese aber gleichzeitig transparent, vieldeutig und ephemer wirken kann, wenn sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird.“ Dieser Kontrast wird durch das Zusammenspiel mit den umgebenden gemauerten Flächen besonders betont.
Die Installation arbeitet mit lokalen Handwerkstechniken, überträgt aber die Technik des Webens in einen architektonischen Maßstab. „Unser Ziel war es, nicht nur zweidimensionale Flächen, sondern dreidimensionale Volumen zu generieren, die sich innerhalb des Holzrahmenwerks aufspannen“, so die Architekten. Die schlanken von Hand bearbeiteten Holzstämme, eine einfache ortstypische Konstruktionsweise, sind über Steckverbindungen aus Stahlblechen und Stahlrohren miteinander verbunden, die eine geometrische Struktur vorgeben und sie stabilisieren. Die Unregelmäßigkeiten und leichte Krümmungen der Holzstämme heben die strenge Geometrie der digitalen Computerzeichnungen auf. Das Garn erzeugt die lineare Geometrie, die wiederum die hyperbolischen Flächen entstehen läßt – es entsteht das Bild eines riesigen Webstuhls.
„Higher Atlas“ ist aber mehr als ein Bild – Es ist eine kluge Kombination parametrischen Entwerfens mit lokalen Fertigungstechniken und Materialien. „Die Frage, die wir uns gestellt haben, war, welche Art von Wissen und Fertigkeiten wir dorthin mitbringen könnten, um sie mit den vor Ort vorgefundenen Techniken in Kontakt zu bringen und mit diesen zu verbinden“, erzählen die Architekten. „Welche Effekte können wir dadurch erzeugen, dass wir geometrische Formen, die in der marokkanischen Architektur allgegenwärtig sind, unter Verwendung aktueller CAD-Modelling-Software generieren?“
Die Installation „Higher Atlas“ ist noch bis zum 3. Juni 2012 im Rahmen der 4. Marrakech Biennale zu sehen. www.marrakechbiennale.org
Fotos: Johannes Foerster/ Barkow Leibinger Architekten
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