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08.09.2006

Kaiserlicher Preis

Praemium Imperiale 2006 geht an Frei Otto


In Berlin wurde am 7. September 2006 der Gewinner des „Praemium Imperiale“ bekannt gegeben: In der Sparte Architektur geht der wichtigste japanische Kulturpreis in diesem Jahr an den deutschen Architekten Frei Otto. Er erhält die Auszeichnung als Würdigung seines architektonischen Lebenswerkes.

Aus der Begründung: „Der deutsche Architekt zeichnet sich insbesondere durch seine wegweisende Entwicklung der internationalen Baukunst seit 1950 aus. Er erlangte weltweit Berühmtheit für sein Architekturideal einer umweltverträglichen, anpassungsfähigen Bauweise. Seine Vision: Bauwerke schaffen, die im Einklang mit der Natur stehen.“

Der 1925 in Siegmar (Sachsen) geborene Frei Otto studierte an der Technischen Universität Berlin Architektur und beschäftigte sich hier bereits intensiv mit der Leichtbauforschung. Nach Lehrtätigkeiten in den USA begründete er 1964 an der Universität Stuttgart das „Institut für Leichte Flächentragwerke“ (IL).
Aufgrund der Ergebnisse der Forschungen entstanden Bauwerke wie etwa die Ausstellungspavillons der Interbau 1957 in Berlin, der Deutsche Pavillon für die Expo 1967 in Montreal mit Rolf Gutbrod und Fritz Leonhardt oder die Sportbauten des Münchner Olympiastadions, ebenfalls mit Fritz Leonhardt sowie Günter Behnisch.

Frei Otto Bauten sind Forschungsprojekte, die stets in Kooperation mit Architektenkollegen, Ingenieuren, Künstlern und Naturwissenschaftlern in unterschiedlichen Kultur- und Religionsbereichen in Deutschland, Japan, Saudi-Arabien, Indien, England, Kanada und USA entstanden.

Eines dieser Forschungsprojekte war etwa der Japanische Pavillon aus Papier und Textilien auf der Expo 2000 in Hannover, den er gemeinsam mit Shigeru Ban projektierte.

Kooperationen bestanden u.a. auch mit Richard Buckminster-Fuller, Kenzo Tange, Kiyonori Kikutake, Ted Happold. Der Künstler wurde mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet und ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin seit 1970.

In den Jahren zuvor gehörten bereits Yoshio Taniguchi (2005), Oscar Niemeyer (2004), Rem Kohlhaas (2003), Norman Foster (2002), Jean Nouvel (2001), Richard Rogers (2000), Fumihiko Maki (1999), Alvaro Siza (1998) und Richard Meier (1997) zu den Preisträgern. Die entsprechenden BauNetz-Meldungen finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Praemium Imperiale“.

Der seit 1989 jährlich von der Japan Art Association ausgelobte Preis wird in den fünf Sparten Malerei, Skulptur, Architektur, Musik, Theater/Film und Junge Kunst vergeben. Er stellt einen „Beitrag Japans zur Verständigung der Völker durch kulturelle Aktivitäten“ dar.


Zum Thema:

Praemium Imperiale


Zu den Baunetz Architekt*innen:

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Behnisch Architekten


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