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07.02.2012
Die Kirche am Meer
Neubau in Friesland eingeweiht
Ein Kleinod am Deich: Unmittelbar an der Nordseeküste gelegen, hat die katholische Kirche in einem protestantisch geprägten Umfeld den Neubau einer Kirche gewagt – gegen den allgemeinen Trend der Kirchenschließungen und Profanierungen. Das Kölner Büro Königs Architekten konnte dafür in Schillig (Friesland) seinen 1. Preis aus einem Wettbewerbsverfahren des Jahres 2009 umsetzen (siehe auch BauNetz-Meldung zum Rohbau). Am Sonntag wurde die Kirche nun im Rahmen eines feierlichen Kirchweihfestes eingeweiht.
Die Architekten erläutern: „Für die ‚Kirche am Meer‘ am UNSECO-Weltnaturerbe Wattenmeer haben wir eine Konzeption gewählt, die ein Spannungsfeld zwischen dem Kontext und der transzendentalen Ausrichtung aufbaut. Die Festigkeit und Schwere des dunklen Ziegels verbinden sich mit der Dynamik und Leichtigkeit der geschwungene Form. Durch die Geometrie des Baukörpers wird das einfallende Licht auf dem inneren Wandverlauf wellenartig moduliert und verändert im Tages- und Jahresverlauf ständig seine Erscheinungsform.
Der Sockelbau fügt sich in seiner Maßstäblichkeit und Positionierung in das Ortsbild ein. Gleichzeitig schafft die Höhenentwicklung des Glockenturmes eine Signifikanz im baulichen Kontext. Es wurde straßenseitig ein neuer Hauptzugangsbereich mit Vorplatz und überdachtem Eingang geschaffen. Auf der Deichseite ergibt sich windgeschützt ein weiterer Vorbereich, der das Begegnungszentrum gegenüber anbindet und für Urlauber aus Richtung des Deiches als Eingang genutzt werden kann. Die Grundfigur des Kreuzes mit achsialsymetrischer Anordnung des Altarraumes wurde mit einer kirchlichen Versammlung in Form eines Ringes kombiniert.
Die gestaltprägenden Materialien in der Kirche am Meer sind Backsteine in den Außenbereichen, das Glasdach sowie Putz, Naturstein und Holz im Innenraum. Alle Außenflächen wurden mit gedämpften Klinkern im Oldenburger Format verkleidet. Der Innenraum erhielt einen dunklen, lichtabsorbierenden Natursteinboden aus Muschelkalk. Alle Wände wurden sandfarbig verputzt. Die Kirchenbänke und die Sedilien wurden aus hellem, gekälktem Eichenholz angefertigt.“
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