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12.07.2006
Schwangere Auster
Zum Tod von Hugh Stubbins
Hugh Stubbins, der Architekt der Berliner Kongresshalle, ist tot. Er ist im Alter von 94 Jahren am 5. Juli 2006 an Lungenentzündung in Cambridge gestorben. Zu seinen berühmtesten Bauten zählen das Citicorp Center in Manhattan, die Reagan Presidential Library in Simi-Valley/Kalifornien und das höchste Hochhaus in Japan, der 60-stöckige Landmark Tower in Yokohama von 1993, sein letzter ausgeführter Entwurf. Geboren am 11. Januar 1912 in Birmingham/Alabama, studierte Stubbins am Georgia Institute of Technology in Atlanta und später in Harvard. Er hat insgesamt über 800 Gebäude entworfen.
Das glatte, in glänzendem Aluminium verkleidete Citicorp-Building mit Pultdach von 1978 (mit Emery Roth & Sons) ist nach Ansicht des Architekturkritikers Paul Goldberger „das wichtigste Hochhaus der 70er Jahre in New York - nicht nur wegen seiner eleganten und markanten Form, sondern auch weil es sich an seinem Fuß auf die Stadt einlässt". Ein öffentlich zugänglicher Platz mit Läden und Restaurants war ein Modell für stadtfreundlichere Wolkenkratzer.
Stubbins war jedoch kein reiner Modernist wie die im Mission-Style gehaltene Reagan-Bibliothek beweist.
Die ehemalige Kongreßhalle, heute „Haus der Kulturen der Welt“, wurde 1957 als Beitrag der USA zur internationalen Bauausstellung durch die Benjamin-Franklin-Stiftung errichtet und dem Land Berlin geschenkt.
1965 fand in der Kongreßhalle eine Plenarsitzung des Deutschen Bundestages statt. Die Sitzung führte zu scharfen Reaktionen von östlicher Seite. Die gewagte Spannbetonkonstruktion galt als Symbol der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft - auch als sie 1980 ohne Vorankündigung zusammenfiel und einen Journalisten unter sich begrub. Die Halle wurde wieder aufgebaut und 1987 erneut für den Publikumsverkehr geöffnet.
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