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24.01.2012
Schaufenster für Kantonsarchäologie
Holzer Kobler gewinnen in St. Gallen
Architekten treffen wohl eher selten auf Archäologen. In St. Gallen soll das Historische und Völkerkundemuseum bis 2013 saniert, erweitert und in diesem Zuge auch die neue Ausstellung „Faszination Archäologie“ realisiert werden. Mitte Januar wurde nun die Entscheidung des Wettbewerbs für die Neukonzeption in St. Gallen bekannt gegeben, bei dem Gestalter und Szenographen jeweils mit einem Archäologen im Team zusammen gearbeitet haben. Gewonnen hat das Züricher Büro Holzer Kobler Architekturen in Zusammenarbeit mit dem Archäologen Jonas Kissling – die Jury wählte ihre Arbeit einstimmig zur Weiterbearbeitung aus.
Zum Wettbewerb waren fünf Arbeitsgemeinschaften eingeladen worden, darunter das Züricher Büro Raumprodukt mit Jacqueline Perifanakis, TGG Hafen Senn Stieger aus St. Gallen zusammen mit 2nd West, Rapperswil, und Ursula Steinhauser, die Arbeitsgemeinschaft fischteich_Aarau_grönlandbasel_d.hintermann mit Dorothea Hintermann und das Büro ProSpect aus Aarau.
Das Siegerprojekt überzeugte die Jury konzeptionell und im souveränen Umgang mit den historischen Räumlichkeiten. Die Gestaltung der Ausstellung unterstütze die Qualitäten der Räume: „Fenster bleiben in der Regel offen und spenden Tageslicht. Die Wände bleiben unverkleidet. So kommt beispielsweise der lange erste Raum mit seiner Bogengliederung schön zur Geltung“, erläutert der Juryvorsitzende Florian Eicher. „Die Räume werden möbliert und nicht zugebaut.“
Holzer Kobler planen eine lange Vitrine, die die Ausstellungsbesucher entlang einem Zeitstrahl durch die Geschichte führen soll. Kleine Kabinette werden Schwerpunktthemen gewidmet sein, etwa den Ausgrabungen von Kempraten. Zu diesem Thema schwebt den Ausstellungsmachern vor, ein „richtiges Römerkabinett“ einzurichten, das in „pompejanischem Rot“ gestrichen wird. Im Kabinett zum Schwerpunkt der Stadt St. Gallen soll ein Sarkophag aufgestellt werden. Die Architekten wollen „sowohl Besuchern mit hohen Ansprüchen wie auch solchen mit wenig Vorwissen“ etwas bieten und in der Ausstellung ein Labor einrichten. An einem langen Werktisch wird man erfahren, wie und mit welchen Werkzeugen Archäologen arbeiten.
Das Herzstück der Ausstellung soll die sogenannte Monatsvitrine werden, ein Schaufenster für die Kantonsarchäologie, in dem aktuelle Grabungen präsentiert werden. Im Museum freut man sich derweil auch über die vergrößerte Ausstellungsfläche: Bisher standen der Archäologie im Historischen Museum 80 Quadratmeter zur Verfügung, ab 2013 werden es 380 Quadratmeter sein.
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