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10.07.2006
Architektonischer Mythos
Serpentine Gallery in London eröffnet
Am 13. Juli 2006 wird in London die Serpentine Gallery eröffnet. Der Architekt des Ausstellungspavillons ist Rem Koolhaas in Zusammenarbeit mit Cecil Balmond aus dem britischen Ingenieurbüro Arup.
Der Bau besteht aus einem mit Helium gefüllten Ballon, der über dem Rasen des Kensington Gardens zu schweben scheint. Koolhaas bezeichnete ihn als architektonischen „Mythos“. Das darunterliegende Sockelgeschoss besteht aus einem doppelten Kreis, der aus zwei fünf Meter hohen Polykarbonatwänden gebildet wird. Die Heliummenge ist variabel, je nach Nutzungsanforderung entsteht entweder ein großer Luftraum über der transparenten Decke des Ausstellungsraumes oder auch kein Luftraum. Ist es windig oder zu kalt, kann das Helium ganz abgelassen werden und isoliert dann mit seinem PVC beschichteten Material das Sockelgeschoss. Die Außenhaut des Ballons dient ebenso wie die Wandflächen im Erdgeschoss als Projektionsfläche für Lichtinstallationen (siehe BauNetz-Meldung vom 12. Dezember 2005 und BauNetz-Meldung vom 5. Mai 2006).
Die Serpentine Gallery präsentiert seit 1970 in einem klassischen Tee-Pavillion von 1934 zeitgenössische Kunst, Vorlesungen und Veranstaltungen. Bis zum 20. August 2006 ist eine Ausstellung mit Arbeiten von Thomas Demand aus München zu sehen.
Seit 2000 wird in direkter Nachbarschaft zum Tee-Pavillons jedes Jahr von einem international anerkannten Architekten ein temporärer Bau errichtet. Als einzige Bedingung gilt, dass der Architekt nie zuvor in England ein Gebäude realisierte. Die Vorgänger von Koolhaas waren Zaha Hadid (2000), Daniel Libeskind (2001, siehe BauNetz-Meldung vom 18. April 2001), Toyo Ito (2002, siehe BauNetz-Meldung vom 12. Juli 2002), Oscar Niemeyer (2003, siehe BauNetz-Meldung vom 20. Juni 2003), MVRDV (2004, unrealisiert, siehe BauNetz-Meldung vom 20. Januar 2005) und Álvaro Siza, Eduardo Souto de Moura (2005, siehe BauNetz-Meldung vom 6. Juli 2005).
Der Bau ist bis zu 15. Oktober 2006 täglich kostenlos zu besichtigen.
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