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16.01.2012

Oesterlen: Tradition und Raum

Buchvorstellung in Hannover


Dieter Oesterlen (1911-94) gehört zu den bedeutenden Architekten der Wiederaufbaujahre nach dem zweiten Weltkrieg in Nord- und Westdeutschland. Vom Bürostandort Hannover aus hat er in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gebaut und in Braunschweig gelehrt – dort war er Mitbegründer und tragende Säule der später so genannten „Braunschweiger Schule“.

Obwohl sein Braunschweiger Professorenkollege Friedrich Wilhelm-Kraemer,  Gründer des Büros KSP, mehr gebaut hat, gilt Oesterlen als der interessantere Architekt. Das sieht jedenfalls Anne Schmedding so, die soeben ihre umfassende, wissenschaftliche Monographie über Oesterlen vorgelegt hat. Die Kunsthistorikerin hat vor allem zwei Schwerpunkte im Werk des Architekten ausgemacht und analysiert: den Kirchenbau und den architektonischen Umgang mit Baudenkmalen.

Oesterlen hat in der Nachkriegszeit allein 13 Sakralneubauten geschaffen, die in der Tradition des architektonischen Expressionismus stehen. Außerdem realisierte er 23 Projekte, bei denen er  Baudenkmale weiter-, auf- oder umbaute. „Diese Bauaufgaben waren seine Schwerpunkte nicht nur in ihrer Quantität, es ist vielmehr vor allem ihre Qualität, die sein Werk aus dem Schaffen seiner Zeit herausragen lassen“, schreibt Anne Schmedding. Unter den Umbauten befindet sich auch der immer noch abrissgefährdete Niedersächsische Landtag in Hannover, den Oesterlen in die ausgeglühte (und eigentlich zum Abriss bestimmte) Ruine des klassizistischen Lavesschlosses hineinkomponiert hatte.

Neben dieser fundierten Auseinandersetzung überzeugt das Buch auch mit seinem ausführlich recherchiertem Werkverzeichnis, das auch den jeweiligen heutigen Zustand benennt. Viele der Bauten aus jener Zeit sind abrissgefährdet oder von Entstellung bedroht, wie das kürzlich „sanierte“ Okerhochhaus der TU Braunschweig zeigt, an dessen Fassaden kein Originalmaterial mehr zu sehen ist (ausführlich dazu: Baunetzwoche#251)

Am Donnerstag, hält die Autorin Anne Schmedding in Hannover einen Vortrag „Dieter Oesterlen. Tradition und zeitgemäßer Raum“. Moderiert wird die Veranstaltung von HAZ-Redakteur Conrad von Meding.




Vortrag: Donnerstag, 19. Januar 2012, 20.30 Uhr
Eintritt: 5 Euro
Ort: Lehmanns Buchhandlung, Georgstraße 10, 30159 Hannover

Tradition und zeitgemäßer Raum
Anne Schmedding, Dieter Oesterlen (1911-1994)
Ernst Wasmuth Verlag Tübingen Berlin 2011
372 Seiten mit ca. 390 Abbildungen, davon 24 in Farbe,
Format 17 x 24 cm, Hardcover, 58 Euro
ISBN 978 3 8030 0744 5


Zum Thema:

www.lehmanns.de


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