- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
19.06.2006
Haus für Mozart
Festspielhaus in Salzburg eröffnet
Mit zwei Pre-Opening-Konzerten für Förderer und Spender wurde das Salzburger „Haus für Mozart“ am 17. und 18. Juni erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Umbau des früheren Kleinen Festspielhauuses wurde von der Planungsgemeinschaft „Haus für Mozart“, bestehend aus Holzbauer & Irresberger und Hermann & Valentiny et Associés, entworfen (BauNetz-Meldung vom 1. 9. 2004 zum Baubeginn und zum Streit über die Vergabe des Auftrags).
Holzbauer und Valentiny entstammen der Schule von Clemens Holzmeister, der die bisherigen Festspielhäuser geschaffen hatte: Wilhelm Holzbauer ist Holzmeisters Schüler, François Valentiny wiederum studierte bei Holzbauer.
Im Mittelpunkt des Projektes stand der Neubau des Zuschauerbereiches: Das Auditorium wurde gegenüber dem Vorläufersaal des Kleinen Festspielhauses um mehr als zehn Meter verkürzt und das Fundament des Hauses um vier Meter tiefergelegt. Dadurch konnte ein zweiter Rang eingezogen und die Zahl der Sitzplätze um 250 erhöht werden.
Vorgabe war es, die Sichtverhältnisse zu optimieren und die Akustik auf die Aufführung von Mozart-Opern zuzuschneiden. Die Längen-, Höhen- und Breitenverhältnisse des Zuschauersaals wurden den akustischen Erfordernissen angepasst, die Wandoberflächen mit einer Putzmischung bearbeitet. Mit traditioneller Maltechnik wurde an den Wänden die Optik des Adneter Marmors nachempfunden.
Verändert wurden auch die Foyers: Durch hohe, stockwerkübergreifende Fenster öffnet sich im Hauptfoyer der Blick zur Stadt – im Gegenzug wirkt abends der beleuchtete Innenraum des Theaters nach außen. Geprägt wird das Hauptfoyer durch eine 17 Meter hohe vergoldete Lamellenwand, durch deren Öffnung ein aus Swarovski-Kristallen geschaffener Mozartkopf zu sehen ist.
Die dem Saalbau vorgelagerte Terrasse war seit ihrer Errichtung 1924 nie für das Publikum zugänglich. Mit dem Neubau ist sie nun Teil der Pausenfoyers geworden. Die darunter liegende Arkade wurde verglast und ermöglicht eine Öffnung des Auditoriums von zwei Seiten statt wie bisher nur von einer. Damit kann man erstmals direkt aus dem Festspielhaus in die Stadt treten. Auf dem Dach enstand eine Lounge mit Aussicht auf die Altstadt und das Salzachtal.
Die Bausumme betrug 29 Millionen Euro, von denen die Festspiele 8,7 Millionen Euro selbst beisteuern mussten.
Am 25. Juni von 11 bis 17 Uhr gibt es einen Tag der offenen Tür mit künstlerischem Programm.
Kommentare:
Meldung kommentieren