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28.10.2011
Sanierungswelle
Turnhalle von Ludloff + Ludloff in Berlin
Relaunch für ein Stück Westberliner Nachkriegsarchitektur: Die Architekten Ludloff + Ludloff haben bereits die Mensa der Grundschule auf dem Tempelhofer Feld in Berlin umgebaut (siehe BauNetz-Meldung vom 23. Juli 2010), nun wurde am Mittwoch die sanierte und erweiterte Turnhalle eröffnet.
Die Turnhalle entstand im Zuge der Neuerrichtung der Schule auf dem Tempelhofer Feld. Aktuell gehört der Bau zu den sanierungsbedürftigen Gebäuden der 50er Jahre, die „den Sprung zum Einzeldenkmal nicht geschafft haben, obwohl ihre Konstruktion und Gestaltung mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln eine überraschend sinnliche Leichtigkeit ausstrahlt, die den Glauben an einen politischen Neuanfang nicht besser transportieren könnte“, erläutern die Architekten. Doch standen die Architekten zu Beginn nicht nur vor einer sanierungsbedürftigen Sporthalle der 50er Jahre. Vorige Teilsanierungen in den 90er Jahren hatten dem Bau von außen und innen zugesetzt und ihn stark überformt.
Heute zeigt sich die Turnhalle am Tempelhofer Feld in einem neuen Gesicht und hat dennoch die Qualitäten des ursprünglichen Gebäudes zurückerhalten. Ludloff + Ludloff haben den Bau auf der einen Seiten energetisch saniert, auf der anderen Seiten durch An- und Einbauten gestalterisch aufgewertet. Die Betonkonstruktion der Turnhalle wurde bis auf den Rohbau freigelegt, neu gedämmt und die Raumaufteilung optimiert: Zwei große Räume ersetzen die vorige kleinteilige Umkleidelabyrinth. Die Duschen haben die Architekten in eleganten Hüllen verschwinden lassen, die als geschwungenes Objekt mitten in den Umkleideräumen platziert wurden.
Damit die Dämmputzfassade aus den 90er Jahren erhalten bleiben konnte, wurde außerdem der Boden der Turnhalle isoliert – so konnten sogar die geziegelten Wände an den Stirnseiten ungedämmt bleiben und die Westfassade verglast werden. Ein neuer Anstrich und eine geschwungene, überdachte Außenwand aus Holzlamellen geben der Halle eine neue Gestalt, ohne den Ursprungsbau unkenntlich zu machen. Der Eingang ist durch die Erweiterung betont, ohne das Gesamtbild zu stören. Das Innere der Turnhalle selbst erhält durch habltransparente Akustikelemente, die sich von der Decke krümmen, einen neuen Raumcharakter. Mit einer insgesamt behutsamen, aber bestimmten Sanierungswelle haben Ludloff + Ludloff der Turnhalle ihre verlorene Atmosphäre zurückgegeben.
Zum Thema:
Download der Baunetzwoche#202 „Räume für die Produktion“
Zum Gespräch mit Laura Fogarasi-Ludloff und Jens Ludloff in den Designlines
Heft 41.11 der Bauwelt mit einem Beitrag zu dieser Sporthalle
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
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