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13.10.2011
Silberner Wellenschleier
Fassadensanierung von Solid in Wien
Auch thermische Sanierungen haben ihren Reiz. Das Büro SOLID architecture hat im Oktober eine Neugestaltung und thermische Sanierung der Fassadenflächen eines Gebäudes in Wien fertig gestellt. Nach einem knappen halben Jahr Bauzeit wurde nun der „Silberne Wellenschleier“ an der Freyung, einem der ältesten Plätze in der Wiener Altstadt, enthüllt.
Das Ensemble setzt sich aus Gebäuden unterschiedlichster Epochen zusammen, die im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und ergänzt wurden. Die Überlagerung des Gebäudes mit den Spuren unterschiedlicher Zeitschichten war für die Architekten konzeptioneller Ausgangspunkt des Entwurfes:
„Die Gestaltung der Fassade der Verbundzentrale integriert den Baukörper in das historische Ensemble der Freyung, indem bei der Umsetzung der konkreten Entwurfsabsichten auf Gestaltungsprinzipien aus unterschiedlichen Epochen der Architekturgeschichte zurückgegriffen wird. Vor die eigene Geschichte und Charakteristik des in der Nachkriegszeit errichteten Gebäudes werden zusätzliche Filter und Bedeutungsebenen gelegt, die die Fassade in Form einer zweiten, vor ihr sitzenden Schicht überlagern. Durch das Anbringen dieser zusätzlichen Schicht wird die Neugestaltung, die einen Dialog mit dem Bestand der Verbundzentrale und dem Ensemble der Freyung eröffnet, klar lesbar. Es entsteht eine scheinbar ephemere Hülle, die je nach Witterung und Distanz des Betrachters zum Gebäude unterschiedliche Ebenen und Aspekte der Fassade in den Vordergrund treten lässt“, erläutern die Architekten.
Die Aufteilung der Fassade in zwei Schichten ermöglichte außerdem, die bestehende Fassade als innere Schicht einfach und ohne große Eingriffe zu sanieren. Die zweite, vorgesetzte Schicht legt sich wie ein silberner Wellenschleier, der sich aus einem einzigen, sich wiederholenden Fassadenelement zusammensetzt, vor die Fassade. Die wellenförmig gebogenen und zueinander versetzten Edelstahl-Formrohre mit rechteckigem Querschnitt werden von einem Rahmen gehalten; die Fassadenelemente in Reihen, die der Geschossteilung des Gebäudes folgen, an der Fassade angebracht. Nur an der Fassade zur Freyung hin löst sich die neue Hülle von der bestehenden Geschossteilung. Neun annähernd gleich hohe Geschosse werden hier durch eine geschossübergreifende Gestaltung auf fünf reduziert. In der Sockelzone zeichnet der Wellenschleier die statische Struktur der Fassade nach, indem die Verglasungen ausgespart sind und die Fassadenelemente nur vor den Pfeilern sitzen.
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