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30.08.2011
Architektur parallel zur Natur
Kindergarten von Winkens in Berlin
Dass ein Kindergarten nicht zwingend rund und kunterbunt sein muss, zeigt der Neubau des evangelischen Forscherkindergartens der Berliner Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau. Hier hat das Büro Winkens Architekten (Berlin) einen Ersatzneubau realisiert, der sich durch eine schlichte, geometrische Architektursprache und die Verwendung natürlicher Baumaterialien unbemerkt in seine Umgebung eingenistet hat und seiner Funktion mehr als gerecht wird. Ja, fast erinnert der Klinkerbau auf dem 6.500 Quadratmeter großen Wiesengrundstück in der Neptunstraße an die Galeriebauten der Insel Hombroich – die sich als leise Skulpturen in die Landschaft einfügen. „Architektur parallel zur Natur“ könnte man den bekannten künstlerischen Leitspruch Erwin Heerichs in diesem Falle erweitern.
Verwunschen versteckt sich der neue Kindergarten hinter einem kleinen Hügel, der von Bäumen gefasst wird und das Gebäude von der Straße abtrennt. „Apfelbäumchen“ nennt sich der 350 Quadratmeter große Neubau, ein Verbundhaus für Krippe und Kindergarten. Die Architekten haben ihr Entwurfskonzept aufbauend auf das pädagogische Konzept des Forscherkindergartens entwickelt. Unter räumlicher Einbeziehung des kleinen Hügels und der bestehenden Bäume entstand orthogonal zur Straße entlang der östlichen Grundstücksgrenze ein linearer eingeschossiger Baukörper, der zentral über ein Band von Nebenräumen erschlossen wird. Über den Eingang erreicht man Foyer und Mehrzweckraum, an die sich wiederum die Bereiche Kinderkrippe und Kindergarten wie eigene Wohnungen anschließen, die jeweils über eine zentrale Garderobe erschlossen sind. Durch das Prinzip der Wohnungen soll die Individualität der beiden Bereiche unterstützt werden.
Die Linearität des Baukörpers findet sich in der Anordnung der Gruppenräume und des Mehrzweckraumes wieder. Die direkte Beziehung zum Garten spielt hier eine entscheidende Rolle. Der Mehrzweckraum als zentraler Ort ist das räumliche und pädagogisch-inhaltliche Zentrum des Kindergartens. Als Besonderheit erhielten Kindergarten und Kinderkrippe an den Kopfenden jeweils eine gedeckte Außenterrasse, die als Kontrast zu dem Klinkermauerwerk mit Holz verkleidet wurde. Am 3. September wird der neue Kindergarten eingeweiht.
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