Der Wiederaufbau der schwer kriegszerstörten süd-irakischen Stadt Najaf soll ausgerechnet von dem britischen Planungsbüro geplant werden, das für das skandalumwitterte Neustadtprojekt „Milton Keynes“ in Großbritannien zuständig war. Das meldet die BBC am 20. Februar 2006.
Die britischen Stadtplaner Llewelyn Davies Yeang hatten mit Milton Keynes bei London 1970 „Britain's most infamous new town“ entworfen.

Der Wiederaufbau der heiligen Stadt, in der mehrere Selbstmordattentate viele Unschuldige in den Tod rissen und die vom amerikanischen Militär auf der Suche nach einem muslimischen Kleriker 2004 drei Wochen lang beschossen worden war, ist der erste Planungsauftrag dieser Art im Irak und wurde von der zentralen Staatsmacht in Bagdad vergeben. Die Beauftragung eines angelsächsischen Büros ist von der englischen Bevölkerung scharf kritisiert worden.

In Najaf liegt das Grab des Imam Ali aus dem 8. Jahrhundert, einem Cousin des Propheten Mohammed, dessen Tod zur Gründung der Shia-Sekte führte. Jedes Jahr besuchen Millionen Pilgerer die Stadt mit etwa 585.000 Einwohnern. Unter Saddam Hussein sollte Najaf aus religionspolitischen Gründen in seiner Bedeutung minimiert werden.
Nun stehen im ersten Schritt 1,6 Millionen britische Pfund für den Masterplan von Najaf zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen können die britischen Planer jedoch nicht vor Ort tätg werden.

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