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23.08.2011
Beton und Bronze
Wohnhaus von Fuhrimann Hächler in Zürich
„Béton – c’est bon!“, sagte einmal eine weise Stimme und schuf dieses feine Gemisch aus Zement, Gestein und Wasser. In Zürich ist vor kurzem ein Wohngebäude von den Schweizer Büros Fuhrimann Hächler Architekten und XPACE architektur + städtebau bezogen worden, das sich vor allem durch seine markante Sichtbetonfassade auszeichnet. Dahinter verbergen sich sieben unterschiedliche Eigentumswohnungen, die individuell auf die jeweiligen Bewohner zugeschnitten sind.
Doch handelt es sich bei dem Neubau nicht um einen reinen Betonbunker. Zwischen der grob erkennbaren Schalungsstruktur blitzen bündig eingebaute Bronzefenster hervor, die der irregulären Betonskulptur einen gleichmäßigen Rhythmus in der Fassadengestaltung geben. Einen weiteren Kontrast zur rohen Betonfassade setzen Fuhrimann Hächler mit Absturzsicherungen und Geländern aus Holz, die den handwerklichen Charakter des Gebäudes verstärken sollen.
Als kompakter Solitär schließt das Mehrfamilienhaus die Lücke an der Röntgenstraße 10, Ecke Luisenstraße. Der fünfgeschossige Bau soll zum einen Teil einer für das Quartier typische Blockrandbebauung werden und zum anderen als markanter Kopfbau fungieren, erläutern die Architekten. „Primäres Ziel war, das Gebäude trotz schwieriger baurechtlicher Ausgangslage auf selbstverständliche Art in die Umgebung einzupassen. Beispielsweise ermöglicht eine Brandmauer gegen den Hof das spätere Schließen des Blockrandes. Durch ungleich hohe Erker der Fassade und einen fassadenbündigen Betonkaminaufbau an vorderster Stelle auf der Terrasse, der das Gebäude optisch erhöht, entstand eine gewisse Dynamik, die dem Gebäude eine städtebauliche Präsenz verleiht.“
Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Eingang ein 112 Quadratmeter großer Raum, der vorläufig temporär als Galerie genutzt wird. Die Architekten beschreiben weiter: „Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt auf zwei Arten: Im Erdgeschoss gelangt man mit Schlüssel in den Eingangsbereich mit Lift. Wer die Treppe benutzt, findet ein bis in den ersten Stock offenes Treppenhaus an der Hofseite. Auf den ersten beiden Geschossen teilen sich jeweils zwei Parteien die Grundfläche. Ab dem dritten Stock befindet sich eine Wohnung pro Geschoss mit einem offenen Wohn- und Essbereich zur Röntgenstraße hin und dem umwerfenden Blick über die Gleise. Sichtbetonwände und –decken, Einbauschränke und ein dunkler Eichenriemenparkett findet sich in allen Wohnungen. Auf jedem Stock gibt es außerdem ein ‚Balkonzimmer‘ zum Hof, das je nach Präferenz anders ausgestattet ist. Den krönenden Abschluss bildet das Attikageschoss, dessen loftartige Wohnung mit dem flexibelsten Grundriss zwar weniger Grundfläche, dafür einen weiteren Balkon sowie einen eigenen Zugang zur privaten Dachterrasse hat.“
Fotos: Valentin Jeck
Zum Thema:
Zur Buchbesprechung „Was ein Haus in sich selbst verankert“ von Fuhrimann Hächler Architekten
Wohnhäuser aus Beton in der Objektdatenbank unter www.baunetzwissen.de/Beton
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