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29.05.2008
Die glorreichen Sieben
Entwürfe für Bibliothek in Utrecht präsentiert
Gerade unter den kleineren Städten in den Niederlanden hat es inzwischen eine gewisse Tradition, das eigene Profil über moderne und oft betont spektakuläre Bauprojekte zu verbessern. Neben Almere ragt hier sicherlich auch Utrecht mit einer Stadtpolitik heraus, die schon seit Jahren die bauliche Formulierung der Stadt zum öffentlichen Thema gemacht hat. Nicht umsonst heisst das Motto in Utrecht: „Doing nothing is not an option.“
War es zunächst vor allem der sukzessive Ausbau des Uni-Campus durch (einheimische) Architektenstars wie Rem Koolhaas, Neutelings Riedijk, Wiel Arets und zuletzt das Hijmans-van-den-Bergh-Gebäude von Erick van Egeraat (siehe Baunetzmeldung vom 21. November 2005), so hat sich der Fokus inzwischen auf die Innenstadt verlagert. Neben der umfassenden Neugestaltung des Utrechter Bahnhofs, dessen Passagierzahlen sich bis 2020 verdoppeln sollen, beinhaltet der „CU2030“ genannte Masterplan für die Innenstadt über 15 großmaßstäbliche Bauprojekte. Eines davon ist die neue Bibliothek in direkter Bahnhofsnähe, für die eine Jury nun aus 34 eingereichten Entwürfen sieben zur öffentlichen Beurteilung präsentiert hat. Zur Gruppe der Finalisten gehören neben den niederländischen Büros von Claus en Kaan, VMX, Rapp+Rapp, SeARCH und dok architecten auch die beiden dänischen Büros von Bjarke Ingels und 3xN.
Am Smakkelaarsveld, direkt an den Bahnschienen, soll als „Tor zur alten Stadt“ bis 2012 ein Gebäude mit 45.000 Quadratmetern Nutzfläche und einer gemischten Nutzung entstehen. Neben der Bibliothek (inklusive einer Mediathek für Filme und Computerspiele) sollen auch 120 Eigentumswohnungen mit 27.000 Quadratmetern Fläche entstehen, dazu 260 Parkplätze für Autos und 600 Stellplätze für Fahrräder. Es sollte ein Gebäude entworfen werden, dass seiner Form nach bereits „Bildung“ ausdrückt – das Bibliotheksgebäude soll im neuen Bahnhofsgebiet einen deutlich erkennbaren Bildungsschwerpunkt formulieren. Zusätzlich soll die Gestaltung der Bibliothek auch auf das Design des gegenüber entstehenden Muziekpalais' von Herman Hertzberger (siehe Baunetzmeldung vom 2. Juni 2005) eingehen, um mit diesem möglichst „eine Einheit“ zu bilden.
Da die Gemeinde sich von dem neuen Gebäude erhofft ein Ort zu werden, „an den verschiedene Gruppen von Menschen gerne kommen und sich wohlfühlen“ hat man beschlossen, die Einwohner nach deren Meinung über die sieben vorgestellten Entwürfe zu bitten. Bis zum 22. Juni 2008 kann man, entweder beim Besuch der Ausstellung in der alten Bibliothek oder per Internet Formulare ausfüllen und einreichen – deren Stimmungsbild soll anschliessend von der Jury beim weiteren Ausleseverfahren miteinbezogen werden.
Die Ausstellung ist bis Mitte Juli in der Alten Zentralbiblitohek, Oudegracht 167, Utrecht zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo 13-21 Uhr, Di/Mi/Fr 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr und Sa 10-17 Uhr
Zum Thema:
Homepage von CU2030 der Stadt Utrecht
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