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22.06.2005
Transparenz, Transluzenz und Hinterleuchtung
Domenigs Umbaupläne für Musical-Theater in Wien vorgestellt
Am 21. Juni 2005 wurden in Wien die Pläne für den Umbau des Ronacher-Theaters öffentlich vorgestellt. Der Entwurf für das um ein Musicaltheater erweiterte Haus stammt von Günther Domenig und Gerhard Wallner (Architektur Consult ZT, Wien ), die im Mai 2005 den entsprechenden Architektenwettbewerb gewonnen hatten.
Der Entwurf geht davon aus, eine „geschlossene innere, nach außen reduzierte und zurückhaltende Form“ (Architekten) zu finden. Durch „Transparenz, Transluzenz und Hinterleuchtung“ soll der in seiner Dimension massive, blockartig erhöhte Baukörper über Bühne und Zuschauerraum leicht und dadurch „entmaterialisiert“ werden.
Wichtiges Element des Umbau- und Erweiterungsprojekts ist ein 25 Meter breiter und 60 Meter langer, zweigeschossiger gläserner Dachausbau, der die Ausmaße des früheren Dachs besitzt, das 1884 abgebrannt war. Der Kubus entspricht den Vorgaben des Denkmalamtes. Hier werden eine Probe- und eine Studiobühne mit Sitzplätzen für rund 100 Zuschauer untergebracht, bei gutem Wetter kann das Dach aufgeklappt und der Raum als Freiluftbühne genutzt werden.
Die Aufklappung des Dachs entlang der Himmelpfortgasse ermöglicht den erforderlichen Raumgewinn und wird als leichter, geradliniger, zurückversetzter Glaskörper vorgeschlagen. Die Dachfläche wird als „Eventterrasse“ (Architekten) bzw. als Pausenterrasse bei Veranstaltungen der Freiluftbühne genutzt. Probebühne, Studiobühne oder Freiluftbühne bilden mit den Proberäumen und einer Kantine eine räumliche Einheit.
Parallel zu den Umbauten im Dach wird eine Unterhöhlung des Bühnenhauses und des Zuschauerraums vorgenommen, um die Unterbühne mit ihren technisch notwendigen Bühnenfunktionseinheiten und Nebenräumen unterzubringen. Die Sicht der Zuschauer auf die Bühne soll durch ihre neue Höhenlage und die variablen Hubpodeste im Zuschauerraum deutlich verbessert werden.
Die Baukosten wurden mit 34,1 Millionen Euro veranschlagt; da die Stadt das Projekt jedoch über Kredite finanzieren will, belaufen sich die Gesamtkosten auf bis zu 46,8 Millionen Euro, was für Unmut bei der politischen Opposition gesorgt hat.
Die Eröffnung des umgebauten Ronacher-Theaters ist für den 26. Oktober 2007 geplant.
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