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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Zwei_Gebaeude_von_Lapidus_in_New_York_verloren_19543.html

10.03.2005

New Kitsch

Zwei Gebäude von Lapidus in New York verloren


Die Denkmalpflegebehörde der Stadt New York hat nicht verhindern können, dass das Paterson Silks Retail Building am Union Square, das der berühmte amerikanische Architekt Morris Lapidus 1949 entworfen hatte, abgerissen wird. Am 1. März wurde die Abrissgenehmigung erteilt; die Abrissarbeiten haben am Tag darauf begonnen.

Die markantesten Elemente waren ein doppelstöckiger Turm aus gläsernen Wänden an der 14th Street und ein rundes Treppenhaus, das von der Straße aus zu sehen war. Das Gebäude war erst 1998 renoviert worden und wurde nun genau zu dem Zeitpunkt abgerissen, als die Denkmalpfleger zu einer kurzfristig einberufenen Sitzung zu diesem Thema zusammen gekommen waren. Auf dem Grundstück soll eine Filiale der Bank of America gebaut werden.

Lapidus war für seine bunten Hotels in Miami Beach wie das glamouröse Fontainebleau oder das Eden Roc Hotel berühmt.
Obwohl Kritiker Lapidus Werke als „Kitschpaläste“ abtaten, ist sein Miami Beach Style bis heute populär. Die Docomomo-Organisation, die relevante Gebäude der Moderne identifiziert, dokumentiert und zu schützen versucht, hatte zuvor mehrfach um Anhörungen bei der Preservation Commission zu den New Yorker Lapidus-Gebäuden gebeten.

Denn neben dem Paterson Silks Retail Building ist auch das Summit Hotel (jetzt Doubletree Metropolitan) an der Lexington Avenue in der ursprünglichen Gestalt verloren: Der Bau von 1961 hatte ursprünglich eine gekurvte Fassade aus „gischtfarbenem“ Backstein. Das Hotel war am 26. Januar 2005 nach einem umfassenden Umbau wiedereröffnet worden, bei dem alle originalen Fenster ausgetauscht, die Paneele im Erdgeschoss und die blauen Mosaikfliesen entfernt und das Penthouse umgebaut worden waren.

Lapidus, der 2001 im Alter von 98 Jahren verstorben ist, hat zwei weitere Hotels in New York entworfen: das Americana (jetzt Sheraton) von 1962 und das Sheraton Motor Inn, das vor drei Jahren eine neue Fassade bekommen hat, die es als Lapidus-Werk unkenntlich macht.


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