Humor ist eine Eigenschaft, die man nicht zwangsläufig mit Architekten in Verbindung bringen möchte. Eine Ausnahme ist da sicherlich der bekannte österreichische Architekt Gustav Peichl, der am 18. März 2008 80 Jahre jung wurde.
Unter dem Pseudonym „Ironimus“ in Österreich und Deutschland seit 1954 als politischer Karikaturist aktiv, liefert er auch noch heute regelmäßig seinen Meinungsbeitrag zum Tagesgeschehen ab.

Am 18. März 1928 in Wien geboren, studierte Peichl an der Akademie der bildenden Künste seiner Heimatstadt. 1955 eröffnete er sein eigenes Architekturbüro. In Österreich zählt er zu den ganz Großen seiner Zunft. Dort zählen zu seinen prominentesten Bauten etwa die sechs ORF-Landesstudios (1969-82) in Dornbirn, Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg, den Millennium Tower in Wien (1997-99), Österreichs höchstes Gebäude und die neue Messe Wien (2002-03).
In Deutschland baute er u. a. die Bonner Kunst- und Ausstellungshalle (1982-85) und den Erweiterungsbau des Frankfurter Städel-Museums (1987-91).
Peichl, der für Aussagen wie „Architektur ist die Summe von Raum, Funktion, Material und Licht“ aber auch „Design-Gehabe in der Architektur ist überflüssig“ steht, zeigte seinen speziellen Sinn für Humor in Berlin letztmalig mit der himmelblauen Kindertagesstätte für das neue Regierungsviertel (1998-99), deren Dach zwei Mutterbrüste aus Zinkblech zieren.

Seit 2003 ist Peichl Seniorpartner seines Architektenbüros.

Unmittelbar nach seinem Geburtstag stellte Peichl das Buch „Deutschland, deine Politiker“ vor, das seine 250 besten Zeichnungen aus 50 Jahren enthält.

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