- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
01.02.2005
6.000 Besucher pro Stunde
Herzog & de Meuron erweitern Tate Modern in London
Wie am 27. Januar 2005 bekannt wurde, soll die Tate Modern in London erweitert werden. Dies meldeten diverse Londoner Tageszeitungen, unter anderem die Newsline „This is Local London“. Als Architekten wurden Herzog & de Meuron (Basel) ausgewählt, die bereits den Umbau des alten Kraftwerks an der Themse zum Museum für Moderne Kunst realisiert hatten und dafür mit etlichen Preisen ausgezeichnet worden waren (BauNetz-Meldung vom 26. 10. 2001 zur Verleihung des „Better Public Building“-Preises).
Als Erweiterungsfläche kommt ein derzeit für ein Umspannwerk genutztes Areal in Frage, das unmittelbar südlich an die Turbinenhalle angrenzt. Durch eine Modernisierung des Umspannwerks wird dafür nur noch die halbe Fläche benötigt, der Rest kann daher bebaut werden. In Zukunft sollen hier Ausstellungshallen, Besucherräume und ein museumspädagogischer Bereich eingerichtet werden.
Durch die neue Tate Modern wurde der Bezirk der Southwark schlagartig aus seinem Schattendasein befreit: Über 20.000 Jobs im Kulturbereich sind hier und in den umliegenden Bezirken Bankside, South Westminster und Bermondsey entstanden.
Erst kürzlich wurden die Ergebnisse eines Wettbewerbs für ein Architekturzentrum, das unweit von hier unter Federführung von Zaha Hadid entstehen soll, bekannt gegeben (BauNetz-Meldung vom 13. 1. 2005).
Herzog & de Meuron werden sich nun auch der Fußgängererschließung und den Freiflächen rund um das Museum widmen, Ziel ist die Realisierung eines internationalen Zentrums für „visual culture“ an der Southbank.
Grund für die Erweiterung sind unter anderem die zahlreichen Besucher: Seit der Eröffnung der Tate Modern im Mai 2000 kamen 20 Millionen Gäste, allein an einem Samstagnachmittag im Juli 2004 zählte das Museum 6.000 Besucher pro Stunde; das Jahresmittel liegt bei 4 Millionen.
Im Rennen um die höchsten Besucherzahlen kommt nur noch das Centre Pompidou auf annähernd so viele Kunstinteressierte: 3,5 Millionen Besucher verzeichnet es pro Jahr, weit abgeschlagen dagegen das Guggenheim in New York und das in Bilbao mit „nur noch“ 0,9 Millionen Besuchern pro Jahr. Für das neue MoMA in New York liegen allerdings noch keine Zahlen vor.
Mit den Bauarbeiten soll nach der Modernisierung und teilweisen Verlagerung des Umspannwerks im Jahr 2008 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2012 geplant.
Kommentare:
Meldung kommentieren