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20.12.1996
Back on Plastic
Das Berliner Stadtschloß spukt erneut durch die Gazetten
Im Jahr 2007 könnte auf dem Schloßplatz in Berlin Mitte ein Kongreßcenter samt Restaurants, Geschäften und möglicherweise Büros öffentlicher Institutionen eröffnen. Das Geschäfthaus an einem der lukrativsten Standorte Berlins gewandet sich nach dem Entwurf der Architekten Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler im Kleid des Berliner Stadtschlosses. Drei der Fassaden wären dann in historischer Gestalt wiedererstanden, die vierte würde der weitgehend abzureißende Palast der Republik abgeben. So will es zumindest die „Arbeitsgemeinschaft Berliner Stadtschloß“, die am Donnerstag, 19.12.96, ein Konzept präsentierte, nachdem der angeblich eine Millarde Mark teure Neubau aus privaten Mitteln finanzierbar wäre. Allerdings gehen die Initiatoren bei dieser Rechnung davon aus, daß der Bund ihnen das mehrere hundert Millionen Mark teure Grundstück kostenlos überläßt und zudem auch noch 140 Millionen Mark für den Abriß des Palastes der Republik zuschießt. Die Gesichter hinter der Initiative sind nicht neu: Einer der Initiatoren, Wilhelm v. Boddien, hatte 1993 und 1994 bereits einmal ein auf äußere Erscheinung und Kubatur reduziertes Stadtschloß rekonstruiert in Form bemalter Plastikfolie auf einem Baugerüst. Die beteiligte Unternehmensgruppe Hanseatica hat sich bereits beim Aufbau des Pariser Platzes ebenfalls auf einschlägiger Position in den Streit um das historische Berlin eingeführt. Bemerkenswert sind allein die Reaktionen: Man sei „sehr beeindruckt“, hieß es aus dem Kanzleramt, wo man das Konzept seit November kennt. Der Sprecher des Berliner Senats äußerte sich ebenfalls positiv: „Wir können das unterstützen“. Der Bund und die Stadt haben gemeinsam über die zukünftige Nutzung des historischen Ortes zu bestimmen.
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