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23.09.2004
Vertikaler Campus
Pläne für Cooper Union in New York vorgestellt
Die Cooper Union in New York hat am 13. September 2004 die Pläne für ihr neues Gebäude öffentlich vorgestellt, in dem vorwiegend die „Albert Nerken School of Engineering“ untergebracht sein wird.
Architekt ist der Kalifornier Thom Mayne (Santa Monica), der bereits im Dezember 2003 mit seinem Büro Morphosis für die Entwicklung der Architektur aus rund 150 Bewerbern ausgewählt worden war (BauNetz-Meldung vom 17. 12. 2003 zur Nominierung).
Mit dem Neubau will der Direktor der Universität deren Tradition fortsetzen, mit akademischen Bauten die Architektur New Yorks zu beeinflussen: Dies sei beispielsweise beim Chrysler-Gebäude der Fall gewesen, das in den dreißiger Jahren die Bauweise der Metropole nachhaltig geprägt habe.
Maynes Entwurf eines „vertikalen Campus“ (Architekt) ist vom Gedanken getragen, „Raum könne das Lernen inspirieren“ (Cooper Union).
Ein zentrales, sich über alle neun Geschosse des Hauses erstreckendes Atrium ist das Herzstück des Unigebäudes, in dem neben der Ingenieurs- auch die Architektur- und die Kunstfakultät der Universität Platz finden sollen. Der schwindelerregend hohe Luftraum wird durch „Himmelsbrücken“ erfahrbar, die die einzelnen Geschosse auf bestimmten Ebenen miteinander verbinden. So genannte „Sicht-Korridore“ öffnen sich zu Ausblicken Richtung East Village und über die Third Avenue zum Hauptgebäude der Cooper Union.
Transparenz und Durchlässigkeit waren zwei Hauptparameter des Entwurfskonzepts, die sich auch an der Gebäudehaut ablesen lassen sollen: Diese besteht aus einem semi-transparenten, öffenbaren „Schirm“ aus perforiertem rostfreiem Edelstahl, der vor der eigentlichen Glasfassade liegt. Die Stahl-Schicht dient hauptsächlich als Sonnen- und Blendschutz und soll sich den klimatischen Bedingungen automatisch anpassen: Im Sommer soll sie die Sonneneinstrahlung reflektieren, im Winter einen „schützenden, wärmenden Mantel“ um das Gebäude legen.
Das Gebäude ist Kernstück der 250-Millionen-Dollar-Restrukturierung des Campusgeländes der Cooper Union, die unter anderem auch neue Studentenwohnungen und den Umbau des ehemaligen Gebäudes der „Albert Nerken School“ vorsieht.
Cordula Vielhauer
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