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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Leon_Wohlhage_Wernik_erfolgreich_bei_Wettbewerb_in_China_17875.html

30.08.2004

Turm mit Feng Shui

Léon Wohlhage Wernik erfolgreich bei Wettbewerb in China


Wie am 27. August 2004 bekannt wurde, hat das Berliner Büro Léon Wohlhage Wernik beim internationalen Wettbewerb für den Bau eines Fernseh- und Sightseeing-Turms in Guangzhou in Kanton/Südchina einen ersten Preis gewonnen. Zwei weitere erste Preise gingen an ARUP Qualification aus Großbritannien und Architecture Studio aus Frankreich.

Der eingeladene Wettbewerb, an dem auch Coop Himmelb(l)au und Richard Rogers teilgenommen haben, war bereits im Juli entschieden worden.

Es schließt sich jetzt eine Überarbeitungsphase unter den drei erstplatzierten Büros an, die ihre modifizierten Entwürfe bereits im September einreichen müssen. Ein Termin für eine endgültige Entscheidung des Wettbewerbs ist noch nicht bekannt gegeben worden. Der Turm soll 2008 fertig gestellt sein.

Das zukünftig höchste Gebäude der Welt soll nach dem Willen der Auslober kein rein technisches Bauwerk sein, sondern zum neuen Wahrzeichen der aufstrebenden Region im Süden Chinas werden.

Der Entwurf von Léon Wohlhage Wernik sieht eine schlanke und - einschließlich Antennenanlage - über 660 Meter hohe Konstruktion vor. Aber anstelle eines klassischen Fernsehturms mit schlankem Schaft und einem Kopf mit Aussichtsrestaurant und Sendetechnik schlagen sie für die neue Mitte Guangzhous einen orthogonalen Winkel in Form eines überdimensionalen „L“ mit oszillierender Hülle vor.

Die Tragstruktur besteht dabei aus einem Netz filigraner Elemente, das von einer goldglänzenden Haut aus Metallgewebe umspannt wird. Diese Hülle setzt sich aus Millionen von Glasfaserkabeln zusammen und kann nachts als riesiger Videobildschirm bespielt werden. Gleichzeitig übernimmt sie durch Umwandlung von Sonnenenergie die komplette Energieversorgung des Gebäudes. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Ingenieurbüros von Werner Sobek und Transsolar Energietechnik entwickelt.

Wie ein Schlagschatten entwickelt sich auf einer Strecke von 700 Meter der lang gestreckte, horizontale Fuß des „L“, der den Besucher über die fünf Feng-Shui-Elemente des Bauens informiert: Holz, Wasser, Erde, Metall und Feuer.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

léonwohlhage


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