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18.07.2011
Getrennte Doppelhälften
Einfamilienhäuser in der Schweiz
Denkt man an das Wort Doppelhaushälften, kommen einem sofort spießige Vorstadtsiedlungen in den Sinn. Das dieser Bautyp auch anders realisiert werden kann, zeigt das jüngste Projekt des Büros L3P Architekten (Regensberg) in Oberweningen im Kanton Zürich.
Auf einem schmalem Grundstück sind dort zwei freistehende Einfamilienhäuser entstanden, die den Grundtyp Doppelhaus neu interpretieren. Die Architekten vergleichen den Entwurfsprozess mit der Arbeit eines Bildhauers: Die beiden Haushälften wurden voneinander getrennt und dann als einzelne Kuben weiter bearbeitet. Entstanden sind zwei polygonale Körper, die leicht versetzt zueinander stehen und versuchen, ihre gegenseitige Nähe zu einer Qualität zu machen.
Die sich gegenüber liegenden Fassaden knicken leicht voneinander ab und erlauben keine direkten gegenseitigen Einblicke. In dem schmalen Raum zwischen den beiden Häusern wurde ein Wasserbecken und ein Kiesfeld realisiert, zu denen sich jeweils großformatige Fensterflächen öffnen.
Die Hanglage des Grundstücks prägt auch den Splittlevel-Grundriss der Häuser. Während die Innenwände gemauert und fein verputzt sind, tragen der Sichtbeton der Außenwände, die geschliffenen und schwarzen, fugenlosen Böden sowie die großen Fensterflächen zu der kühlen Anmutung der Häuser bei. Zusammen mit dem Künstler Thomas Sonderegger gingen die Architekten bei der Gestaltung der Fassade und des Daches neue Wege: Verzinkte Stahlplatten, die mit einem speziellen Verfahren eine lebendige Struktur und Oberfläche erhielten, wurden als Fassaden- und Dachverkleidung eingesetzt und unterstützen die monolithische Gesamterscheinung der beiden Wohnhäuser.
Alle Fotos: Vito Stallone
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