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20.01.2004
Konservierte Geschichte
Pläne für Bundesarchiv in Berlin vorgestellt
Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat am 20. Januar 2004 in der Berliner Dienststelle des Bundesarchivs die Planungen für einen Magazinneubau des Archivs im Berliner Stadtteil Lichterfelde vorgestellt. Mit der Neukonzeption des Archivs in der Finckensteinallee wurde der Münchener Architekt Stephan Braunfels beauftragt.
Für mehr als 40 Millionen Euro wird auf dem ehemaligen Kasernengelände, in dem vor zehn Jahren das Archivgut des Deutschen Reiches und der DDR zusammengeführt worden war, ein Neubau entstehen, der die historischen denkmalgeschützten Gebäude miteinander verbindet. Ein markanter Magazinneubau in Form eines rötlichen Quaders, der die vorhandenen Altbauten überragt, soll dem seit 1870 vorwiegend militärisch genutzten Gelände ein neues Gesicht geben.
Für Sanierung und Umbau der denkmalgeschützten Kasernengebäude hatte sich in einer europaweiten Ausschreibung das Architekturbüro Rainer Schlenkhoff (Berlin) durchgesetzt.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Anlage ist geboten: In den 1920er Jahren wurde sie als Kadettenanstalt genutzt, bis 1933 die „Leibstandarte Adolf Hitler“ einzog. 1934 wurden hier einige SA-Führer in Verbindung mit dem „Röhm-Putsch“ hingerichtet.
1938 wurden die Bauten um Torbauten, Wirtschaftsgebäude, Rüst- und Kleidermagazine sowie eine Schwimmhalle erweitert (Architekten: Reichsbauamt II, Karl Reichle, Badberger, Wilhelm Weygandt). Diese markanten Backsteinbauten im Stile einer monumentalen Moderne prägen bis heute die Anlage.
Den Krieg überstand die Kaserne relativ schadlos, so dass sie ab 1945 von den US-Truppen als Kaserne genutzt werden konnte. 1994 verließen die Amerikaner die „Andrew-Baracks“, die im gleichen Jahr als Provisorium für das Bundesarchiv umgebaut wurden. So wird hier in mehrfacher Hinsicht Historie konserviert.
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