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21.02.2011
Schwarzer Knick
Kirche in Spanien umgebaut
Der alte Marktplatz Ferreries in Tortosa war lange baufällig und ungenutzt. Nun wurde er saniert und umstrukturiert – die katalanische Bischofsstadt am Ebro hat hier ein neues Kulturzentrum erhalten. Vor allem die Architekten Olga Felip und Josep Camps/ Arquitecturia (Girona) haben mit ihrem schwarzen Eingangsgebäude den Platz geprägt. Der Bau dient als Erweiterung einer alten Kirche, die nun als Stadthalle und Kulturzenturm genutzt wird, und wurde im letzten Jahr fertig gestellt.
Die Architekten arbeiten mit neutralen Farben und Oberflächen sowie mit einer strengen Gliederung der Geometrien. Der schwarze Bau knickt im Grundriss ab und schmiegt sich so elegant an den Bestand. Die Fenster verschwinden geschickt hinter den vertikal angeordneten Lammellen der Fassade. Unter einer markanten Auskragung befindet sich die Glasfront des Haupteingangs. Der halbüberdachte Bereich mit den gekreuzten Stützen verknüpft die Schwelle zwischen Platz und Gebäude. Neben dem Foyer enthält der Bau die gesamte vertikale Erschließung sowie Toiletten und Lager. Er führt die Besucher in die dahinter liegende Basilika der ehemaligen Kirche.
Die vertikale Struktur der Fassade setzt sich im Inneren des Baus fort: Weiße Holzlamellen prägen den Raum und kaschieren Raumübergänge und Türen. Die Architekten spielen mit einem Farbkontrast aus Schwarz und Weiß: Der schwarze Neubau setzt einen deutlichen Akzent im Stadtgefüge, während die weiß gestalteten Innenräume hell und großzügig wirken. Es entsteht ein Dialog sowohl zwischen Neubau und den sanierten Bestandsbauten unterschiedlicher Epochen als auch zwischen öffentlichem und introvertiertem Raum. Besonders gelungen ist die moderne Interpretation des sanierten Kirchenschiffs, dessen großer Innenraum nun vor allem durch das Licht- und Schattenspiel der vertikalen Wandverkleidung und den inszenierten Lichteinfall durch die vorgehängte Fassade bestimmt wird.
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